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Berliner Spätis vor dem Aus? Verantwortlicher spricht Machtwort

Spätis sind fest verankert in der Hauptstadt-Kultur. Jeder geht gerne zum Kiosk um die Ecke. Doch damit könnte bald Schluss sein.

Berlin
© imago images/Seeliger

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Vor einem Späti sitzen, ein kühles Bier trinken und mit Freunden entspannt den Tag ausklingen lassen – in Berlin gehören Spätis fest zur Kultur. Kein Wunder, denn viele der Kioske haben ein breites Angebot, sind von montags bis sonntags geöffnet und haben einen Besitzer, der im ganzen Kiez bekannt ist.

Eigentlich. Denn in der Hauptstadt sprießen immer mehr E-Spätis aus dem Boden. Könnten sie das Aus für die klassischen Spätis bedeuten?

Berliner Spätis bekommen Konkurrenz

Zu einem Späti-Besuch gehört meist ein kleiner Plausch mit dem Besitzer. Besonders wenn man sich gut kennt. In den neuen E-Spätis ist das kein Thema mehr – außer man möchte sich mit einem Automaten unterhalten. Denn in den Geschäften stehen statt Menschen nur noch Maschinen, aus denen man sich Bier, Chips und Co. rauslassen kann. Ist das ein Konzept mit Zukunft?

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Aus Sicht von Alper Baba vom Verein „Späti e.V.“ definitiv nicht. „Wir müssen noch abwarten, wie sich das entwickelt. Aber wir glauben aktuell nicht, dass diese Geschäfte viele Kunden haben werden“, erklärt er im Gespräch mit BERLIN LIVE. Der Grund liegt für ihn dabei klar auf der Hand.

Klassische Spätis haben einen entscheidenden Vorteil

„Viele Menschen sind einsam. Sie suchen in Spätis bewusst den Kontakt, wollen sich austauschen und mit Menschen reden, mit ihnen lachen. All diese Sachen sind in einem E-Späti nicht möglich. Mit Automaten kann man das schließlich nicht.“

Doch Baba sieht auch Vorteile für das neue Konzept. Besonders an touristischen Orten. „Urlauber können sich hier schnell eine Cola oder etwas Süßes kaufen. Aber ob das für die hohen Mieten an diesen Standorten reicht? Ich glaube nicht“, erklärt der Sprecher des Vereins gegenüber unserer Redaktion.


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Zusätzlich stellt sich auch die Frage, wie man bei E-Spätis zahlen kann. Ob man zum Beispiel genug Kleingeld parat haben muss oder ob die Geräte auch Scheine nehmen. Alles in allem sieht der Experte seine Zunft nicht als gefährdet. Ob er damit Recht hat, wird die Zeit zeigen.