„Berlin – Tag & Nacht“ läuft schon seit mehr als zehn Jahren. Dabei lockt die Daily-Soap vor allem viele an, weil sie alltagsnahe Themen aus dem Leben eines jeden Zuschauers behandelt. Sei es Freundschaft, Liebe, Familien-Drama oder Herzschmerz.
Nun wagte sich die Show an ein besonders tabuisiertes Thema: sexuelle Gewalt. Für die BTN-Schauspielerin Pia Trümper wurden die Dreharbeiten damit ziemlich persönlich.
„Berlin – Tag & Nacht“-Schauspielerin erfuhr Missbrauch
Nach Zahlen des Bundesfamilienministeriums sind „rund 35 Prozent aller Frauen mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen.“ Zu ihnen zählt auch Pia Trümper, die bei „Berlin – Tag & Nacht“ die Rolle der „Amelie Wolf“ verkörpert.
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In der Serie wird die junge Frau misshandelt. Dabei wird sie erst durch K.O.-Tropfen ruhig gestellt und anschließend missbraucht.
Täter kam aus dam nahen Umfeld
Gegenüber der „Bild“ erzählte Trümper nun: So weit sei ihr Leben leider nicht von diesem Schicksal entfernt. Sie erklärt: „Ich habe noch nie öffentlich darüber geredet: 2017 – da war ich 15 Jahre alt – wurde ich sexuell missbraucht.“
Bei ihr seien damals aber, anders als bei „Berlin – Tag & Nacht“, keine Betäubungsmittel im Spiel gewesen. Es sei im Schlaf passiert und zwar mit „einer Person, von der ich es niemals erwartet hätte – meinem damaligen besten Freund!“ Danach habe sie zuerst versucht, die Misshandlung zu verdrängen und die Freundschaft weiterzupflegen.
Doch das ging nur etwa sechs Monate. Denn dann schlug der Täter erneut zu. Für sie war das zu viel und Trümper hat sich endlich getraut, den Kontakt abzubrechen.
„Früher habe ich mich dafür geschämt“
Das Trauma ist noch heute sehr präsent bei der „Berlin – Tag & Nacht“-Schauspielerin. Aber die 22-Jährige stellt klar: „Ich will nicht mehr schweigen, denn ich habe keine Angst mehr.“
Gegenüber der „Bild“ erklärt sie weiter: „Früher habe ich mich dafür geschämt, gab mir selbst die Schuld. Die Frage, ob ich es hätte verhindern können, hat mich kaputt gemacht. Heute bin ich nicht mehr verunsichert und 15 Jahre alt. Heute kann ich im Namen von allen Personen, die sexuelle Gewalt erfahren haben, sagen: Es war nicht meine gottverdammte Schuld!“
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Die 22-Jährige wünscht sich deshalb mehr Offenheit und Akzeptanz bei dem Thema. Betroffene sollten keine Angst haben müssen, verurteilt oder gar als Lügner dargestellt zu werden.
Hoffentlich ist das eine Entwicklung, die sich bald abzeichnen wird. Niemand sollte mit so einem Trauma alleingelassen werden.
<< Disclaimer: Sexuelle Gewalt >>
Zum Schutz der Betroffenen und ihrer Angehörigen berichten wir normalerweise nicht über Taten von sexualisierter Gewalt, außer sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit.
Wenn du oder ein Mensch in deinem Umfeld Opfer von sexualisierter Gewalt wurde, erhältst du bei der Notruf-Hotline der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs ( 0800 – 22 55 530) sowie beim Hilfe-Telefon des Bundesamts für Familie (116 016) Hilfe. Bei den Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs handelt es sich um einen Arbeitsstab der Bundesregierung.