Noch vor Kurzem hatte die Pandemie Berlin und ganz Deutschland fest im Griff. Um Ansteckungen zu verhindern, hatten Geschäfte und Cafés geschlossen. Auch privat konnte man eine Zeit lang keine Feten feiern.
All das war nötig, weil die Gefahr durch die Viren unsichtbar ist und auch Menschen ohne Symptome infiziert sein können. Zeitweise wurden Hunde ausgebildet, um die Inzidenz in den Griff zu bekommen – aber eingesetzt wurden sie in Berlin nie.
Hund in Berlin: Es klang nach einem verrückten Versuch
Ein Team von Tiermedizinern der Hochschule Hannover kam 2020 auf die Idee, zu beweisen, dass Hunde in der Lage sind, infizierte Proben zu erkennen. Funktionieren sollte das über den Geruchsinn der Tiere, wie die „Berliner Zeitung“ jetzt berichtete. Mit dabei war damals auch der Dackel Henri des Berliners Stefan Diepenbrock.
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„Das ganze Projekt hätte wirklich viel verändern können“, sagt Diepenbrock heute im Rückblick auf das Projekt. Die ersten Ausbildungsstunden seines Dackels hat er damals mit dem Handy festgehalten. Auf dem Gelände des Filmparks Babelsberg sollte Henri damals zeigen, dass er die Proben erkennt, die das Virus enthalten.
Hundenase hat extrem feines Gespür
Als auch die Politik von den Untersuchungen Wind bekam, schien der große Auftrag näher zu rücken. Würden Hunde wie Henri bald in Berlin und anderswo den Menschen zu mehr Alltag verhelfen? Doch dazu kam es nie, die Verantwortlichen im Regierungsviertel setzten auf andere Karten. „Ich denke, dass man sich einfach nicht auf die Fähigkeit der Hunde verlassen wollte und dem Ganzen nicht vertraut hat“, mutmaßt Hundetrainer Hans Ebbers.
So kommen die Spürhunde in Deutschland nie zum Einsatz – anderswo aber schon. Im Sommer 2021 bildet Ebbers in Ruanda die ersten Corona-Spürhunde aus. Zuvor war er mit einer patentierten Geruchsmaschine um die Welt gereist. Die Tiere kommen bis heute am Flughafen von Kingali zum Einsatz – erschnüffeln heute aber Sprengstoff statt Corona.