Veröffentlicht inAktuelles

Berlin: Gefahr beim Barbier – Krankheit verbreitet sich rasend schnell

In Berlin müssen sich die Stammkunden von Barbershops vor einer fiesen Krankheit in Acht nehmen. Das musst du jetzt wissen!

Berlin
© IMAGO/Wirestock

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Wer in Berlin auf einen gepflegten Bart steht und deswegen regelmäßig zum Barbier geht, sollte in Zukunft sehr genau darauf achten, ob beim Friseur Menschen mit akutem Juckreiz sitzen.

Denn in der Hauptstadt scheint derzeit eine ziemlich fiese Krankheit die Runde zu machen. Hiervon sollen vor allem junge Männer betroffen sein, die sich anscheinend in Barbershops infizieren.

In Berlin breitet sich diese Krankheit aus

Schuppende und teils auch eitrige Pilzinfektionen auf dem Kopf und im Bartbereich nehmen vor allem bei männlichen Jugendlichen und jungen Männern rasant zu. Fachleute gehen davon aus, dass sich die Personen überwiegend in Barbershops infizieren. In Friseurgeschäften, die sich vor allem an diese Kundengruppe wenden und mit günstigen Preisen werben.

+++ Berghain-Besucher berichtet von neuem Phänomen – „Zerstört die Stimmung“ +++

„Die steigende Zahl von Infektionen mit dem Pilz Trichophyton tonsurans ist ein richtiges Problem und erst in den letzten etwa drei Jahren aufgekommen“, berichtet Pietro Nenoff, Laborarzt und Professor für Dermatologie an der Uni Leipzig. „Es gibt einen stetigen Anstieg“. Ursache der Infektionen sei mangelnde Hygiene und unzureichende Desinfektion etwa von Rasiergeräten.

Die Dunkelziffer ist hoch – eine Meldepflicht gibt es nicht

Alleine in seinem Labor labopart seien im vergangenen Jahr fast 350 Nachweise des Pilzes gelungen, führt Nenoff aus. „Das ist für diesen eigentlich eher seltenen Pilz wirklich viel“. Bundesweit dürften es inzwischen tausende Infektionen sein. Der häufige Zusammenhang zwischen den Infektionen und Besuchen im Barbershop sei mittlerweile unstrittig, erklärt Nenoff. 

Die Dunkelziffer sei hoch, denn eine Meldepflicht gebe es für diesen Pilz nicht, sagt Nenoff. Trichophyton tonsurans ist sehr ansteckend und kann auch innerhalb von Familien oder Gruppen von Kita-Kindern übertragen werden, die zuvor mit einer infizierten Person zusammen waren. 


Mehr News aus Berlin:


Gerade bei Minderjährigen sei die Behandlung aber nicht so einfach, da die Tabletten dagegen für Unter-18-Jährige nicht zugelassen seien, sagt Nenoff. «Die Krankheit sollte unbedingt meldepflichtig sein, das ist überfällig.» Man müsse die Infektionsquellen finden und dringend appellieren, dass Barbershops die gängigen Hygienestandards einhalten. (mit dpa)