Veröffentlicht inAktuelles

Berlin: Cannabis ist legal – aber DAS steht dem Konsum im Weg

Obwohl der Anbau und Konsum von Cannabis in Deutschland seit April legal ist, müssen sich Menschen in Berlin und anderswo weiterhin gedulden.

Berlin
© IMAGO/Stefan Trappe

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Seit April ist der Konsum von Cannabis in Deutschland per Gesetz legal. In der Hauptstadt kommt diese neue Regelung bei vielen Menschen richtig gut an. Tausende Berliner feierten die Legalisierung von Marihuana am 20. April mit einer Kiffer-Party am Brandenburger Tor.

Doch auch Monate nach Abschluss des neuen Gesetzes kämpfen Cannabis-Clubs in Deutschland für den legalen Anbau. Auf das erste deutsche Gras müssen Menschen in Berlin möglicherweise länger warten als erhofft.

So steht es aktuell um den Cannabis-Anbau aus Berlin

Ab dem 1. Juli dürfen sogenannte Cannabis Social Clubs in Deutschland Anbauvereinigungen gründen, um gemeinschaftlich Gras anzubauen und an Vereinsmitglieder abzugeben. Allerdings sind wohl die wenigsten Vereine derzeit in der Lage, in knapp drei Wochen an den Start zu gehen und eine Erlaubnis für den Anbau zu beantragen.


Unser großes EM-Tippspiel startet!
Bei unserem kostenlosen EM-Tippspiel kannst du große Preise abräumen! Die besten Teilnehmer gewinnen einen Beamer, eine Soundbar, eine Reise und vieles mehr. Jetzt HIER klicken und noch schnell anmelden.


Laut Jana Halbreiter vom Verband Cannabis Anbauvereinigungen Deutschland (CAD) gebe es zwar mehr als 100 bestehende Clubs. Dennoch seien ihr keine Clubs bekannt, die zum jetzigen Zeitpunkt Gewächshäuser oder andere Gebäude bauen würden, so CAD-Vorständin gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Dem Konsum von legalem Grass aus Deutschland steht offensichtlich noch einiges im Weg.

Bislang gibt es kaum klare Regelungen für die Lizenzen

Die Bundesländer hätten laut Jana Halbreiter bislang keine klaren Regelungen für die Lizenzen aufgestellt und bis auf vereinzelte Ausnahmen noch nicht mal eine zuständige Behörde benannt. „Die noch zu nennende Behörde hat dann weitere drei Monate Zeit, den Antrag entweder zu genehmigen oder abzulehnen, was zu einer weiteren Verzögerung führen dürfte, sofern der zeitliche Rahmen vollständig ausgeschöpft wird“, so Halbreiter.

+++ Berlin: Cannabis Clubs in großer Sorge nach Legalisierung – „Wir haben Angst“ +++

Auch, wie die Präventionsarbeit der Clubs aussehen müsse, sei im Detail bislang nicht geklärt. Zum jetzigen Zeitpunkt rate Halbstreiter daher auch davon ab, Mietverträge für Produktionsflächen abzuschließen.

Cannabis Social Club Berlin hofft weiterhin auf baldige Lösung

Torsten Dietrich vom Cannabis Social Club Berlin hofft immer noch, Anfang kommenden Jahres das erste Gras an die Club-Mitglieder auszugeben. Langsam werde es aber wohl ziemlich eng.

Eigentlich wollte der Verein schon mit dem Bau eines Gewächshauses begonnen haben. Eine Fläche wurde bereits ausgewählt, Verträge vorbereitet. Am 1. Juli sollte die Lizenz für eine Anbaugemeinschaft gestellt werden. „Ich hatte persönlich die Hoffnung, dass wir es hinkriegen“.


Mehr News aus Berlin:


Doch auch in Berlin sei bislang nicht klar, welche Behörde zuständig ist. Wegen der Verzögerungen seien bereits einige Mitglieder ausgetreten, sagt Dietrich. Dietrich hofft, trotz der Unsicherheiten am Zeitplan festhalten zu können. „Wir planen immer noch mit einem Anbaustart im Oktober“. (mit dpa)