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Berlin: Riesen-Zoff um Hostel-Fassade – Eskalation!

Der Zoff rund um eine Hostel-Fassade in Berlin, der seit Jahren besteht, ging 2023 in eine neue Runde.

Berlin
© IMAGO/Funke Foto Services

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Egal ob daheim, im Urlaub oder auf der Arbeit – wo sich die Berliner zum Jahresende auch aufhalten, blicken viele auf die vergangenen Monate zurück. Und auch BERLIN LIVE lässt 2023 nochmal Revue passieren. Eines steht dabei klar fest: in der Hauptstadt wird es niemals langweilig.

Jede Menge Ereignisse haben sich wieder einmal zugetragen und einige davon haben unsere Leser mit besonderer Spannung verfolgt. Dazu gehört auch ein großer Streit rund um eine Hostel-Fassade in Charlottenburg.

Berlin: DARUM gibt es Zoff um die Hostel-Fassade

Das „Happy Go Lucky“-Hostel am Stuttgarter Platz fiel Passanten vor allem wegen seiner bunten Fassade ins Auge. 2012 ließ der Hostel-Eigentümer Alexander Skora die Außenwand orange streichen und Smileys, sowie ein Namensschild anbringen. Doch das auffällige Kunstwerk, samt Namensschild gefiel nicht jedem. Das Ordnungsamt zog vor Gericht und forderte die Entfernung des Namens wegen unzulässiger Werbung und bekam recht.

Skora beauftragte 2016 schließlich den irischen Künstler Dom Browne, welcher die Fassade umgestaltete und neben Smileys auch Herzen und Porträts berühmter Persönlichkeiten auf die Wand zauberte. Was viele als Streetart werteten, stoß dem Bezirk erneut bitter auf. Wieder ging es vor Gericht und Skora erhielt eine Beseitigungsanordnung, allerdings diesmal wegen „Verunstaltung des Ortsbildes.“ Durch die bunte Fassade würde die Sicht auf ein denkmalgeschütztes Haus beeinträchtigt werden, urteilte das Oberverwaltungsgericht im März 2023. Mit seiner Klage gegen die Beseitigungsanordnung scheiterte der Hostel-Eigentümer.

Skora lässt Frist verstreichen – Maler rücken an

Die Hostel-Fassade sollte entsprechend dem Gerichtsurteil eine neutrale Wandbemalung erhalten, in den Farben beige oder grau. Allerdings ließ Skora die kunterbunte Fassade nicht entfernen und so wurde ihm Ende August ein Ultimatum gestellt: Bis 1. Oktober 2023 hat er die Möglichkeit, der behördlichen Aufforderung zur Entfernung der Kunst nachzukommen, ansonsten droht eine Zwangsvollstreckung.

Da sich im Herbst an der Wand des Hostels noch nichts getan hatte, beauftragte das Bezirksamt einen externen Malerbetrieb mit der Übermalung. Skora reichte am 9. November dagegen einen Antrag auf einstweilige Verfügung beim Berliner Landgericht ein, der allerdings abgewiesen wurde. Und so bauten die Maler ihr Gerüst weiter auf, um mit ihrer Arbeit zu beginnen.

Hostel-Eigentümer verschickt drohende und beleidigende Mails

Für den Hostel-Eigentümer war offenbar klar, wer für all das verantwortlich ist und so schrieb er voller Wut Mitte November zwei E-Mails an Mitarbeiter des Bezirksamtes Charlottenburg-Wilmersdorf, in denen er drohte. Gegenüber dem Leiter der Rechtsabteilung erklärte Skora seine Dissertation einer Plagiatsprüfung zu unterziehen und sein Privatleben intensiv zu überprüfen, sollte dieser auf die Übermalung der Fassade bestehen. Und den Amtsleiter nannte er einen „amateurhaften Auftraggeber.“


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Das letzte Wort in dem inzwischen schon jahrelangen Streit rund um die Kunst auf der Hostel-Wand ist wohl noch nicht gefallen und so wird der Zoff vermutlich auch 2024 weitergehen.