Veröffentlicht inAktuelles

Berlin: Invasive Art macht Hauptstadt unsicher – so kannst du dich schützen

Eine invasive Art macht Berlin unsicher. Im Interview hat der Wildtier-Experte BERLIN LIVE erklärt, welche Tricks dagegen wirklich helfen.

© IMAGO / Martin Wagner / Jürgen Held

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

In einer Stadt wie Berlin zu leben, ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Wenn nicht gerade Verkehrs-Chaos oder die BVG für Probleme sorgen, machen die Lautstärke oder auch die vielen Menschen vielen Hauptstadt-Bewohnern zu schaffen.

Und dann kommt noch eine andere Schwierigkeit hinzu. Denn in Berlin leben nicht nur viele Menschen, sondern auch einige Tiere. Erstmal nichts Schlimmes, doch letztere bringen auch Probleme mit sich. Besonders eine invasive Art verbreitet sich in der Hauptstadt und macht ihren Bewohnern das Leben schwer.

Berliner Wildtierexperte klärt auf

Die Rede ist vom Waschbären. Mit seinen Kulleraugen, den spitzen Ohren und der typischen schwarzen Maske sieht das Wildtier aus Nordamerika auf den ersten Blick super niedlich aus, doch der Kleinbär hat es faustdick hinter den Ohren. Waschbären durchwühlen Mülltonnen, leeren Futternäpfe von Hunden und Katzen und können sogar in Häuser eindringen.

Und viele weitere Gerüchte kursieren über die Tiere. Sie würden Vögel fressen und gefährliche Krankheiten auf Haustiere übertragen. Bei den Berlinern sind sie deshalb nicht sonderlich beliebt. Doch so schlecht wie sein Ruf ist der Waschbär nicht. Das meint zumindest Derk Ehlert, Wildtierreferent und Stadtnaturexperte vom Senat für Klimaschutz. Es seien zwar seltene Fälle von Waschbären, die Hunde oder Katzen beißen, bekannt, wahrscheinlicher ist aber, dass eine Katze oder ein Fuchs einen Waschbären beißt, erklärt er im Interview mit BERLIN LIVE.

+++ Berliner Späti-Verkäufer bietet Waffen an – wer sind seine Kunden? +++

Auch typische Waschbärkrankheiten wie Räude oder der Waschbärspulwurm übertragen sich so gut wie nie auf Haustiere oder Menschen. Am Rückgang der Vogelwelt seinen die Tiere ebenso wenig Schuld, sondern vielmehr die Menschen, die den Vögeln ihren Lebensraum rauben. Doch trotzdem: Einen Waschbären hat niemand gerne als Nachbarn oder Untermieter.

Mit diesen Tricks wirst du Waschbären los

Besonders gerne machen es sich Waschbären auf Dachböden oder in Gärten gemütlich. Angelockt durch zum Beispiel Essensreste im Kompost oder in Mülltonnen werden die Tiere ganz schnell zu ungebetenen Mitbewohnern. Dringt ein Waschbär ins Haus ein, gibt es „technische schwerwiegende Folgen, die in die 1000 Euro bei der Reparatur gehen können“, erklärt Ehlert.

Um das zu verhindern, versuchen Berlinerinnen und Berliner einiges. Tipps und Tricks gegen die ungebetenen Gäste gibt es viele. Im Internet kursieren Vorschläge wie: Chili, Cayennepfeffer, Mottenkugeln oder Lavendelsäckchen aufzuhängen. Der Experte ist da skeptisch. „Sowas empfehlen wir nur am Rande“, meint er. Stattdessen wäre es sinnvoller, den Kleinbären erst gar nicht anzulocken. Essensreste draußen liegen lassen oder auf den Kompost zu werfen seien ein absolutes No-Go. Damit er nicht ins Haus kommen kann, müsse man außerdem „jeden Zugang zu machen.“

„Man muss versuchen, es den Waschbären so unangenehm wie möglich machen“, stellt Ehlert klar. Sollte trotzdem ein Waschbär eindringen, können Betroffene die Wildtierberatung des NABU in Anspruch nehmen. Gefangen werden die Tiere aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Eine Meldepflicht bestehe nicht.


Auch interessant:


Ein Gutes hat der Waschbär in Berlin aber wohl auf jeden Fall. Denn was wohl die wenigsten wissen: Waschbären fressen Nachtschnecken.