Nach einem brutalen Angriff auf zwei Journalisten am Berliner Ostkreuz im August ist die Polizei am Dienstag (30. September) mit einer groß angelegten Razzia gegen eine rechtsextreme Jugendgruppe vorgegangen.
Ziel waren mutmaßliche Mitglieder der Neonazi-Vereinigung „Deutsche Jugend Voran“ (DJV). Insgesamt durchsuchten rund 90 Beamten Wohnungen in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
Berlin: Schlag gegen Neonazis
Einem Artikel der „TAZ“ zufolge wurde ein 18-Jähriger im Berliner Stadtteil Marzahn festgenommen, gegen den bereits ein Haftbefehl vorlag. Er soll noch am Dienstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Neben dem Angriff auf die Journalisten werden ihm drei weitere rechtsextreme Gewalttaten aus dem Herbst 2024 vorgeworfen.
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Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen insgesamt acht Verdächtige – fünf Männer und drei Frauen im Alter zwischen 17 und 22 Jahren – wegen des Verdachts der gemeinschaftlichen gefährlichen Körperverletzung.
Das wurde bei den Hausdurchsuchungen gefunden
Sie sollen am Abend des 10. August am Ostkreuz zwei Journalisten angegriffen haben, die die Rückreise von Neonazis von einem Aufmarsch gegen den Christopher Street Day im sächsischen Bautzen dokumentierten. Die Täter seien vermummt auf die beiden zugelaufen, hätten sie umzingelt, geschlagen und getreten. Laut der „TAZ“ wurde dabei eine Kamera zerstört.
Bei den Durchsuchungen wurden Angaben zufolge Tatkleidung, Handys und Datenträger sichergestellt. Diese sollen jetzt mit Videoaufnahmen vom Tatort abgeglichen werden, um weitere Beteiligte zu identifizieren.
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Der festgenommene 18-Jährige gelte als mehrfacher Gewalttäter. Er soll unter anderem im Oktober 2024 an einem Angriff auf einen jungen Mann mit Antifa-Kleidung in einer S-Bahn beteiligt gewesen sein – gemeinsam mit dem inzwischen inhaftierten DJV-Anführer Julian M. Auch ein Überfall im September 2024 auf einen Antifa-Anhänger in Berlin-Marzahn wird ihm zur Last gelegt. Die Ermittlungen dauern an.




