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Berlin: Schädlinge fallen über Hauptstadt her – fast jeder Baum ist betroffen

In Berlin kommt teilweise schon jetzt Herbststimmung auf. Überall liegt Laub auf den Straßen. Der Grund sind Schädlinge!

Berlin
© IMAGO/Panthermedia

Anstrengend und gefährlich: Forstwirte bei der Arbeit

Lebensgefährlich wird es, wenn Forstwirte bei der Arbeit einen Fehler machen: Mächtige Bäume, die in die falsche Richtung fallen und scharfe Motorsägen sind nur zwei Gefahren, mit denen die Waldarbeiter tagtäglich zu tun haben.

Saftige Wiesen, blühende Blumen, grüne Bäume und Büsche – nicht nur bei den Bewohnern Berlins, auch bei den Pflanzen der Stadt herrscht Sommerstimmung. Und trotzdem kommen in den Parks der Hauptstadt teilweise schon Herbstgefühle auf.

Viele der Bäume werfen bereits ihr Laub ab. Der Grund: Schädlinge. Experten sind alarmiert. Aber man kann etwas dagegen tun!

Berlin: Herbststimmung im August

Überall auf Berlins Straßen liegen braune Blätter und das im August. Normal ist das nicht, denn eigentlich verlieren die Bäume ihre Blätter erst ab Oktober. Der Grund für den plötzlichen Herbsteinbruch ist die Miniermotte. „Fast alle Rosskastanien sind betroffen“, erklärt Stadtnaturexperte Derk Ehlert der Deutschen Presse-Agentur und fügt hinzu: „Man hat das Gefühl, es ist in diesem Jahr noch schlimmer denn je. Ist es aber nicht.“

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Denn, dass die Schädlinge in Berlin ihr Unwesen treiben, ist nichts Neues. Sie seien aufgrund der Wärme und Trockenheit in ihrer Entwicklung in diesem Jahr allerdings etwa zwei bis drei Wochen voraus, erklärt Ehlert. Die Larven zerfressen die Blätter und setzen den Bäumen zu. „Die Kastanien gehen nicht ein, wenn sie von Miniermotten befallen sind“, erklärt Ehlert. Wenn die Bäume allerdings schon durch andere Einflüsse geschwächt sind, könnten die nach einem Mottenbefall sterben. 

Schädlinge stoppen – So geht es!

Um den Befall einzudämmen, ist es laut dem Experten wichtig, das Laub schon jetzt bis zum Frühjahr konsequent einzusammeln. Denn die neue Brut sitzt auch in abgeworfenen Blättern und schwärmt nach dem Schlüpfen zum Baum aus. „Je weniger Eier und Larven im Laub sind, desto weniger betroffen ist ein Baum im nächsten Frühjahr“, betonte Ehlert. Auch das Aufstellen von Meisenkästen kann gegen den Schädling helfen. Denn Meisen ernähren sich von Miniermotten. Im Einzelfall sind sogenannte Pheromonfallen eine gute Wahl.


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Laut Pflanzenschutzamt wurde die Miniermotte 1997 erstmals im Berlin entdeckt und tritt seit 2002 im gesamten Stadtgebiet auf. Sie stammt ursprünglich vom Balkan. Der Blattfraß der Miniermotte lässt sogenannte Minen in den Blättern entstehen, die zuerst hellgrün werden, dann langsam ins Braune wechseln, sich kräuseln und vorzeitig abfallen. (mit dpa)