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Berlin: SPD-Landesverband fordert 32-Stunden-Woche – Giffey ist skeptisch

Die Berliner SPD drängt auf die flächendeckende Einführung einer 32-Stunden-Woche. Wirtschaftssenatorin Giffey ist nicht komplett überzeugt.

Berlin
© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Diese Schulnoten geben die SPD-Delegierten Kanzler Scholz

Auf dem SPD-Parteitag in Berlin hat "DER WESTEN" Delegierte gefragt, mit welcher Schulnote sie die bisherige Amtszeit von Kanzler Scholz beurteilen. Das Ergebnis seht ihr im Video.

Viele Berliner träumen schon jetzt davon: die 32-Stunden-Woche. Und auch der Landesverband der SPD ist der Meinung, dass diese tiefgreifende Veränderung der Arbeitswelt schleunigst eingeführt werden muss.

Doch nicht alle Politiker sind restlos von der Idee begeistert. Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) hat Bedenken, was die vollständige Umsetzbarkeit dieser Vision anbelangt.

Berliner SPD möchte 32-Stunden-Woche

Es ist dieser Traum von einer perfekten Work-Life-Balance, der mit einer 32-Stunden-Woche von vielen Leuten assoziiert wird. Geht es nach der Berliner SPD, soll dieser Traum bald Wirklichkeit werden. Der Landesverband war fleißig und hat für den jetzigen Bundesparteitag der Sozialdemokraten einen bahnbrechenden Antrag eingereicht. Thema ist darin die 32-Stunden-Woche, das langfristige Ziel „die Orientierung an einer 32-Stunden-Woche als Vollzeit für alle Beschäftigte“.


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Dabei wollen die Beteiligten das neue Stundenmodell keineswegs zu Lasten der Arbeitnehmer auslegen, sondern planen vollen Lohnausgleich und eine gleichbleibende Anzahl der Urlaubstage. Des Weiteren lehnen sie die Ansätze ab, die aktuellen Vollzeitarbeitszeiten auf weniger Arbeitstage aufzuteilen und auch Optionen, die „für die Beschäftigten keine reale Verbesserung gegenüber Teilzeitmodellen bedeuten“.

Giffey ist skeptischer

Die Berliner Politikerin Franziska Giffey steht dem Vorhaben durchaus kritischer als ihr Landesverband gegenüber. Wie der Tagesspiegel berichtet, räumte sie zwar ein, dass einige Unternehmen – auch in Berlin – derzeit das Konzept der 32-Stunden-Woche ausprobieren und es dort auch gut funktionierende Beispiele gebe. Dennoch sei dieses Modell nicht flächendeckend einsetzbar.

Aus ihrer Perspektive ist der Ansatz „nicht in allen Bereichen möglich und leistbar oder zwischen den Tarifparteien verhandelbar“. Klingt also so, als wäre die umfassende Einführung einer 32-Stunden-Woche noch weit entfernte Zukunftsmusik.


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Ganz so einig sind sich die Politiker noch nicht über die 32-Stunden-Woche. Mal schauen, was sich beim Bundesparteitag der SPD zu diesem Thema noch alles ergibt.