Anmerkung: Am Samstagnachmittag (05. August)machte sich traurige Gewissheit über den Verbleib der jungen mexikanischen Studentin María S. breit. Die Polizei Berlin meldete den Fund des leblosen Körpers der 24-Jährigen im Teltowkanal in Berlin Adlershof. Die unten geschilderten Ereignisse hatten sich nur einen Tag zuvor (04. August) zugetragen.
Seit zwei Wochen wird María S. vermisst. Die 24-jährige Studentin aus Mexiko, die im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick wohnt, wurde seit Samstag, dem 22. Juli, nicht mehr gesehen. Nun sucht die ganze Stadt nach ihr!
Freunde und Familie kommen seit dem nicht mehr zur Ruhe und suchen nach Maffy, wie María von ihren Freunden liebevoll genannt wird. Ihre Eltern sind für die Suche nach ihrer Tochter von Mexiko nach Berlin angereist.
Berlin: Marías Gesicht ist überall zu sehen
In der ganzen Stadt lächelt einem María entgegen. Jedoch leider nur von den Suchflyern, die Freunde, Familie und auch Fremde überall verteilen. Ihre Hoffnung ist es, dass irgendjemand Maria erkennt und Informationen darüber hat, wo die junge Studentin sein könnte.
Gemeinsam mit der Latino-Community in Berlin, haben Marías Freunde tägliche Suchbrigaden organisiert, bei denen sie alle möglichen Orte absuchen. Ihr Ziel ist es, auch nur den kleinsten Hinweis zu finden, der erklären kann, was an diesem 22. Juli mit María passiert ist. Zwei Mal am Tag treffen sich Freiwillige und suchen nach der Vermissten.
Hunderte Fremde helfen bei der Suche
Bereits hunderte Menschen waren nun schon in verschiedenen Teilen Berlins unterwegs und haben Büsche, Wälder, Parks und Straßen durchkämmt. Auch BERLIN LIVE war am Freitag (04.August) bei der Suche dabei.
Eine der Organisatorinnen berichtete, dass die verschiedensten Menschen bereits bei der Suche nach María geholfen hätten. Besonders aber am Wochenende waren zum Teil 150 Menschen gleichzeitig vor Ort. Unter der Woche seien die Suchgruppen kleiner. Der größte Teil der Helfer kenne María nicht persönlich. So auch sie selbst.
Familie bedankt sich bei allen Helfern
Die Suche läuft höchst professionell ab. Der Suchtrupp wird in Gruppen aufgeteilt, jeder Gruppe wird ein genau definiertes Suchareal zugeteilt. Bevor die Gruppen losgehen, werden erst Flyer foliert und an die Helfenden verteilt. Sie sollen die Flyer auf ihrem Weg überall aufhängen und somit Marías Gesicht noch mehr Präsenz geben.
Bevor die Suchenden losziehen, richten eine Organisatorin und ein Bekannter von María noch ein paar Worte an die Suchenden. Im Namen der Familie bedanken sie sich von Herzen bei allen, die da sind und helfen, nach der Vermissten zu suchen.
Während die Suchtrupps in ihren zugeteilten Arealen unterwegs sind, tauschen sie sich über eine eigens für die Suche erstellte WhatsApp Gruppe aus. Ebenfalls tracken die Suchenden ihre gegangenen Wege, um einen allgemeinen Überblick zu haben, wo schon überall nach María gesucht wurde. Findet man etwas Verdächtiges, soll man ein Foto machen und den Standort markieren.
„Als Mutter fühlt man da anders“
An diesem Tag um 11 Uhr vormittags sind es 15 Menschen die am vereinbarten Treffpunkt zusammenkommen um bei der Suche zu helfen. Ihr Auftrag verschlägt sie in ein Waldstück. Die meisten von ihnen sind junge Latinas, ungefähr in Marías Alter. Auch eine mexikanische Mutter mit ihrer jugendlichen Tochter sind da, um zu helfen.
Eine weitere Mutter ist alleine gekommen. Sie sei durch ihre kleine Tochter auf die vermisste María aufmerksam geworden, die eines der „Vermisst“-Flyer in einem mexikanischen Restaurant in Berlin gesehen hatte. „Sie hat mich gefragt: Mama, was kann man da machen? Dann habe ich geschaut was man machen kann und habe diese Such-Aktion gefunden.“
Weiter erzählt die zweifache Mama (37), was sie dazu bewegt hat, eine fast zweistündige Anreise auf sich zunehmen, um bei der Suche nach María zu helfen: „Ich fühle mich, als wäre ich auch ihre Mutter. Als Mutter fühlt man da anders. Darum musste ich herfahren und mit nach ihr suchen.“
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Nach vier Stunden ist das ihr zugeteilte Areal abgesucht. Auch die anderen Suchtrupps melden nach und nach in der WhatsApp-Gruppe, dass sie fertig sind. Um 17.30 Uhr treffen sich an diesem Tag die nächsten Freiwilligen und suchen weiter. „Wir behalten die Hoffnung bis zum Schluss“, so eine Freiwillige.