Die Technische Universität Berlin (TU) steht zurzeit im Fokus der Öffentlichkeit. Grund dafür ist die Präsidentin Geraldine Rauch. Im Netz hatte sie wiederholt antisemitische Posts mit einem Like markiert.
Rauch entschuldigte sich dafür und leitete ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst ein. Heute befasste sich der Akademische Senat mit ihrem Fall und traf eine Entscheidung. Doch halten muss sich die Präsidentin daran nicht.
Berlin: Knappe Mehrheit im Akademischen Senat
„Mich haben viele Aufrufe und Stellungnahmen erreicht, die mich auffordern zu bleiben. Ich trete nicht zurück“, erklärte die Mathematikerin am frühen Donnerstagabend (6. Juni). Diese Entscheidung dürfte viele Seiten schockieren, die in den vergangenen Tagen vehement den Rücktritt der Berliner Uni-Professorin gefordert hatten.
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Rauchs Statement war eine Entscheidung des Akademischen Senats vorangegangen. Mit 13 Stimmen gegen und zwölf Stimmen für die 41-Jährige fiel das Urteil ausgesprochen knapp aus. Die Präsidentin der Berliner Uni wendet sich jetzt gegen diese nicht bindende Abstimmung. Der Senat habe keinen Abwahlantrag gestellt.
Jüdische Gemeinde fordert Rücktritt
Ob in der Causa Rauch das letzte Wort bereits gesprochen ist, bleibt indes abzuwarten. Für den Moment scheint ihr der Zuspruch vonseiten der Berliner Uni und aus der Studierendenschaft allerdings auszureichen. Für die vielen Stimmen, die Rauchs Abwahl gefordert hatten, ein schwerer Moment.
Dazu zählt auch die Jüdische Gemeinde zu Berlin. „Wir erachten Sie durch Ihr Verhalten als Präsidentin nicht mehr tragbar und schließen uns den Rücktrittsforderungen ausdrücklich an“, erklärte deren Antisemitismusbeauftragter Sigmount A. Königsberg kurz vor der Entscheidung gegenüber BERLIN LIVE. (mit dpa)