Berlin ist in Deutschland Vorreiter, was die Einführung des gesetzlichen Feiertags zum Weltfrauentag am 8. März betrifft. Seit 2019 stehen an diesem Tag die Tastaturen in den Großraumbüros und die Bänder in den Betrieben still.
Seit diesem Jahr macht auch Mecklenburg-Vorpommern mit und feiert die Frauen, Mütter und Schwestern. Könnte nun auch Brandenburg folgen?
Brandenburg: Antrag kam von den Jusos
Nach einem Beschluss der brandenburgischen SPD beim Landesparteitag am Wochenende könnte eine Einführung bald bevorstehen. Denn dort stimmte eine Mehrheit der Mitglieder für den entsprechenden Antrag der SPD-Jugendorganisation Jusos.
Doch es kommt bereits jetzt Gegenwind aus der Wirtschaft. „Ein zusätzlicher Feiertag für Brandenburg passt überhaupt nicht in die Zeit. Der Wohlstand im Land würde dadurch um rund 107 Millionen Euro niedriger ausfallen“, kritisiert der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, Alexander Schirp, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Angesichts der überaus schwierigen Wirtschaftslage brauchen Betriebe jeden einzelnen Arbeitstag, um über die Runden zu kommen.“
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Doch Schirp kritisiert noch einen weiteren Punkt: „Die Jahresarbeitszeit der Beschäftigten in Deutschland ist jetzt schon so niedrig wie in keinem anderen Industrieland.“ Für ihn könne Brandenburg sich durch einen solchen Beschluss weiter schwächen, erklärt er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Einführung ist 2022 schon einmal gescheitert
Es ist nicht das erste Mal, dass in Brandenburg ein solcher Vorschlag diskutiert wird. Bereits im vergangenen Jahr wagte die Linksfraktion im Potsdamer Landtag einen ähnlichen Versuch. Doch damals sprach sich die SPD-Fraktion dagegen aus und auch die anderen Parteien wie CDU, Grüne und AfD reagierten verhalten.
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Ob es dieses Mal anders läuft, ist derzeit noch unklar. Nach dem Beschluss beim SPD-Parteitag ist nun die Landtagsfraktion am Zug. Sie muss die Einführung eines neuen, zusätzlichen Feiertags prüfen.