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Demos in Berlin: Tausende Menschen bei Antisemitismus-Kundgebung – auch Politiker vor Ort

In Berlin-Mitte findet gerade eine Demo mit tausenden Teilnehmern gegen Antisemitismus und Hass statt. Alles Wichtige dazu hier.

Demos in Berlin
© picture alliance/dpa

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt“ startete am Sonntag (10. Dezember) um 13 Uhr am Großen Stern eine Demonstration gegen Antisemitismus und Hass. Zur Teilnahme hatte ein breites Bündnis aus Politik und Gesellschaft aufgerufen.

Laut Veranstalter startete diese zunächst mit einem gemeinsamen Gebet von Protestanten, Katholiken, Muslimen und Juden. Anschließend zog der Demonstrationszug über die Straße des 17. Juni Richtung Brandenburger Tor, wo es gegen circa 14 Uhr eine Abschlusskundgebung mit Politikern und Prominenten gab.

Demos in Berlin: Bewegende Rede des Präsidenten des Zentralrats der Juden

Trotz des starken Regens beteiligten sich laut Polizeiangaben etwa 3.200 Menschen bei der Demo in Berlin. Darunter waren auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU), Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), der israelische Botschafter Ron Prosor, Josef Schuster, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, der Sänger Herbert Grönemeyer und der Ex-Herthaner Arne Friedrich.

Demos in Berlin
Bei dem Demo-Zug liefen viele prominente Gesichter an der Spitze mit: Mit dabei waren (l-r) Rabbi Jehuda Teichtal, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD), Musiker Roland Kaiser, Publizist Michael Freidmann, Berlins Oberbürgermeister Kai Wegner (CDU), Grünen Vorsitzende Ricarda Lang und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD). Credit: picture alliance/dpa

In einer Rede sagte Josef Schuster: „Ich erkenne zuweilen dieses Land nicht wieder. Es ist etwas aus den Fugen geraten.“ Doch er macht auch klar, dass es noch nicht zu spät sei: „Es ist noch die Gelegenheit, dies zu reparieren, doch dafür muss man sich auch eingestehen, was in den letzten Jahren schiefgelaufen ist, was man nicht hat sehen können oder wollen.“


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Unterstützung dafür gab es von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil. „Wir sind viele, aber zu viele Anständige sind zu leise“, sagte der SPD-Politiker. „Wir brauchen keine anständige, schweigende Mehrheit. Wir brauchen eine deutlich laute Mehrheit, die jetzt aufsteht und nicht später.“ Es müsse Schluss sein mit Antisemitismus. „Wir müssen Ernst machen damit“, Heil.

Breite Solidarität aus der Bevölkerung

Neben den verschiedenen Reden gab es auch Musik. Mit einem gemeinschaftlich angestimmten „Hallelujah“ machten sich die Berliner stark, um Solidarität zu zeigen und klarzumachen: Nie wieder ist jetzt!

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Demos in Berlin: Verkehrssperrungen in Mitte

Aufgrund der Demo in Berlin kommt es weiterhin zu Verkehrseinschränkungen in Mitte. Bei X (ehemals Twitter) teilte die Verkehrsinformationszentrale mit, dass es von 13 bis 16 Uhr zu Sperrungen auf der Straße des 17. Juni zwischen dem Großen Stern und dem Brandenburger Tor kommt.

Wie die BVG mitteilte, gab es bis etwa 15 Uhr auch Umleitungen auf der Buslinie M29 zwischen den Stationen Mendelssohn-Bartholdy-Park und Lindenstraße/Oraninenstraße. Der Bus fährt nun aber wieder seine gewohnte Route.


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Organisiert wurde die Kundgebung von dem Berliner Unternehmer Nicolai Schwarzer. Gegenüber dem „Tagesspiegel“ erklärte er, er wolle so viele Menschen wie möglich „aus der Komfortzone holen“, um sich gegen Judenhass zu stellen. (mit dpa)