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Alarmierende Entwicklung bei der Berliner Polizei: „Muss jedem zu denken geben“

Eine Entwicklung bei der Berliner Polizei gibt zu denken. Die Gewerkschaft der Polizei in Berlin schlägt Alarm.

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Verbrechen in Berlin: So viel Arbeit hat die Polizei in der Hauptstadt

Die Polizei in Berlin leidet unter einem drastisch hohen Krankenstand. Das zeigt sich vor allem in betrieblichen Eingliederungsmanagement-Gesprächen (BEM), die bei längeren Arbeitsunfähigkeiten gesetzlich vorgeschrieben sind. 2024 wurden laut „Berliner Morgenpost“ über 6200 dieser Gespräche angeboten, was fast ein Viertel der Berliner Polizeibeschäftigten betrifft.

Nur 750 Gespräche kamen tatsächlich zustande. Die Belastung der Polizei zieht sich durch den gesamten Personalkörper, besonders aber durch den Bereich der Zentralen Sonderdienste (ZeSO). Dort betrafen rund 1200 BEM-Gespräche fast die Hälfte der Beschäftigten.

Krankenstand bei der Polizei Berlin auf Rekordniveau

Gewerkschaften sehen in diesen Zahlen ein klares Alarmsignal. Stephan Weh, Landeschef der Gewerkschaft der Polizei (GdP), sagt: „Die hohe Anzahl an angebotenen BEM-Gesprächen muss jedem zu denken geben und ist ein klarer Beleg für die stetige Überbelastung unserer Kolleginnen und Kollegen.“ Er fordert einen intensiven Dialog über polizeiliche Kernaufgaben, flexiblere Arbeitszeiten und eine konsequente Digitalisierung. Weh sieht hierin die einzige Möglichkeit, die Belastung der Berliner Polizeibeamten spürbar zu reduzieren. Dabei verweist er klar darauf, dass die Gesundheit der Beschäftigten nicht länger hintenangestellt werden dürfe, wie die „Morgenpost“ berichtet.

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Weh schlägt vor, Personalressourcen gezielt umzuschichten, um die Situation in Berlin zu entspannen. Die Einsatzleitzentrale hat derzeit massive Personalengpässe und muss über 120 Kräfte aus anderen Bereichen abstellen. Die Gewerkschaft schlägt vor, Mitarbeiter aus der ZeSO in diesen Bereich umzulenken, um sowohl die Arbeitsbedingungen als auch die Attraktivität des Arbeitgebers zu verbessern. Das würde allerdings höhere tarifliche Kosten nach sich ziehen.


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Viele Beschäftigte der ZeSO verlassen die Berliner Polizei aus Frustration und Perspektivlosigkeit. Eine gerechte Umverteilung der Aufgaben könnte nicht nur die Arbeitsbelastung reduzieren, sondern langfristig auch die Attraktivität einer Karriere bei der Polizei Berlin steigern.

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