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Brutale Vorfälle häufen sich – Berliner Polizeigewerkschaft hat klare Forderung

Allein in Mitte gab es zuletzt drei Vorfälle mit teils tödlichem Ausgang. Die GdP fordert Konsequenzen. So kann es nicht weitergehen.

© IMAGO/Sabine Gudath

Verbrechen in Berlin: So viel Arbeit hat die Polizei in der Hauptstadt

Die Messerstecherei am Humboldt Forum Mitte September steckt vielen noch tief in den Knochen. Dabei soll eine etwa 15-köpfige Gruppe Männer auf drei andere Männer losgegangen sein. Während zwei aus der kleineren Gruppe nur leicht verletzt wurden, wurde der dritte mehrfach stark getroffen. Ein Stich ging dabei auch ins Herz. Der 20-Jährige verstarb wenige Stunden später im Krankenhaus.

Aus Sicht der Gewerkschaft der Polizei Berlin (GdP) kann bei diesem und anderen Fällen vor dem beliebten Touristen-Hotspot mittlerweile nicht mehr von Einzelfällen gesprochen werden. Stattdessen falle die letzten Jahre die zunehmende Gewaltbereitschaft in der ganzen Stadt mehr und mehr auf. GdP-Landeschef Stephan Weh hat jetzt eine klare Forderung.

Berliner Gewerkschaft fordert Konsequenzen

Nicht nur Messerangriffe gehören in Berlin mittlerweile fast schon zur Tagesordnung, auch Schusswaffen und andere gefährliche Gegenstände werden von mehr und mehr Leuten bei sich getragen – und kommen dabei auch immer öfter zum Einsatz. Das zeigt nicht nur das jüngste Beispiel vom Humboldt Forum. „Die Wahrheit ist, dass die ganze Stadt ein Kriminalitätshotspot ist“, so Stephan Weh. Aus seiner Sicht liege das daran, dass es gerade jungen Männern mit Migrationshintergrund vollkommen egal sei, „wo sie sich kloppen, messern oder erschießen.“


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Erhöhte Polizeipräsenz wie jetzt am Humboldt Forum sei allerdings nicht die Lösung des Problems. „Sie weichen aus und wir verdrängen nur, nachhaltig ist das leider nicht“, resümiert GdP-Landeschef Stephan Weh. Stattdessen müsse man den Ursprung des Problems in Angriff nehmen – und hier sind aktuell noch die Bezirke gefragt. Denn diese sei für die dringend benötigte Sozialarbeit verantwortlich.

So könnte eine Lösung aussehen

Weh betont, dass die GdP schon seit Jahren fordert, eine zentrale Stelle für Sozialarbeit einzurichten. Aktuell würden häufig nur Stellen geschaffen, die mangels Fachpersonal eh kaum besetzt werden können. Brennpunkte, die er aktuell vor allem in Mitte, Kreuzberg und Neukölln sieht, lagern sich zuletzt immer weiter aus. So fördere man die Bildung neuer Brennpunkte wie zuletzt am Humboldt Forum.


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„Dann erst Haushaltsmittel bereitzustellen und Programme zu entwickeln, ist zu spät. Da ist der Zug meist schon abgefahren.“ Aus Sicht des Gewerkschafters braucht es eine Bündelung der Kompetenzen – „eine Zentralstelle die stadtweit Expertise und Personal bündelt, nach einheitlichen Standards arbeitet und als Ansprechpartner für Polizei und Feuerwehr agiert.“