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Berlin: So lebte RAF-Terroristin Daniela Klette 20 Jahre versteckt in der Hauptstadt

Daniela Klette wurde als RAF-Mitglied jahrzehntelang gesucht. Mit diesem Trick gelang es ihr, mitten in Berlin unentdeckt zu bleiben.

© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Es war eine sensationelle Nachricht: Nach Jahrzehnten auf der Flucht wurde die einstige RAF-Terroristin Daniela Klette in Berlin festgenommen. Mitten in Kreuzberg hatten Beamte die untergetauchte Frau ausfindig gemacht. Doch wie konnte es der heute 65-Jährigen gelingen, so lange unerkannt zu bleiben?

Schließlich war nach Daniela Klette all die Jahre bundesweit gesucht worden. Und doch schaffte sie es, ein relativ normales Leben in Berlin zu führen – inklusive Job und aktiver Nachbarschaft!

So lebte Daniela Klette in Berlin

Die Polizei hatte Klette am Montagabend (26. Februar) gegen 21:30 Uhr in einem Wohnhaus in der Sebastianstraße in Kreuzberg festgenommen. Die Nachbarn ahnten nicht, dass sie jahrelang neben einer gesuchten Terroristin gewohnt hatten. Sie habe dort mit einem Hund gelebt, immer freundlich gegrüßt, sei in der Nachbarschaft aber insgesamt wenig in Erscheinung getreten.

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Den versammelten Journalisten vor dem Berliner Haus berichteten die Bewohner, dass Klette sich unter dem Namen Claudia bei ihnen vorgestellt habe. Wie die „B.Z.“ berichtete, soll sie Nachhilfe in Mathe und Deutsch gegeben haben, um über die Runden zu kommen.

Zurückhaltende, aber aktive Nachbarin

Viele Menschen aus den Nachbarwohnungen wissen etwas über die in Berlin untergetauchte Klette zu erzählen. Da ist zum Beispiel die 15-jährige Zehra, die sich gegenüber dem „Tagesspiegel“ an den großen Hund erinnert. „Sie wirkte eigentlich immer ganz nett“, erzählt der Teenager. Viel gesprochen hätten sie aber nicht miteinander.



Ein Nachbar erzählt, dass er in der Weihnachtszeit sogar selbstgebackene Kekse von Klette bekommen habe. Doch auch er habe ansonsten nicht viel Kontakt zu ihr gehabt. Anscheinend war es diese zurückhaltende, aber aktive Nachbarschaft im Herzen Berlins, die der gesuchten Terroristin so lange ein gute Tarnung bot.