„Der Kandidatencheck“: Wenige Tage vor der Brandenburg-Wahl strahlt RBB eine Sondersendung mit den Spitzenkandidaten der Parteien aus. Bei einer Frage legt sich AfD-Mann Hans‑Christoph Berndt mit Moderator Dirk Platt an.
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Es geht dabei darum, wie extrem die AfD ist und was man im Fernsehen sagen darf. Der TV-Mann kontert schlagfertig – der Politiker verliert das Duell.
AfD-Spitzenkandidat empört: „Was hat das damit zu tun?“
Das RBB blendet Fragen von Bürgerinnen und Bürgern ein. So auch von Stefan Tarnow, Sprecher des Landesschülerrates Brandenburg. Der Jugendliche beklagt rechtsextreme Umtriebe in den Schulen. Moderator Platt spricht AfD-Mann Berndt an: „Die Frage geht zunächst an Sie. Und ich möchte ergänzen, Sie werden vom Brandenburger Verfassungsschutz als ‚gesichert rechtsextrem‘ eingestuft. Wie beantworten Sie die Frage des Schülers?“
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Der AfD-Spitzenkandidat gibt sich empört: „Was hat jetzt diese Bemerkung davor damit zu tun?“ Das sei eine wichtige Einordnung, erklärt der RBB-Moderator.
Wortgefecht vor der Brandenburg-Wahl in RBB-Sendung
„Sie müssten schon ein bisschen fair moderieren“, teilt der AfD-Politiker aus. Der Verfassungsschutz sei dem Innenministerium von CDU-Politiker Michael Stübgen untergeordnet. Erst mit dem Regierungswechsel 2019 sei die neue Einstufung der AfD erfolgt. Der RBB-Moderator kontert nach Berndts Ausführungen trocken:
„Auch die Polizei ist dem Innenminister unterstellt, genauso wie der Verfassungsschutz. Und in beiden Fällen gilt, die einen verfolgen Kriminelle, die anderen schauen, wer bedroht die Verfassung. Am Ende kann man es vor Gericht klären lassen. Wir leben in einem Rechtsstaat. Sie haben das nie klären lassen. Da kann sich jetzt selber einen Reim darauf machen.“
RBB-Moderator Dirk Platt
Es gibt Applaus für den die Reaktion des TV-Mannes aus dem Publikum. Doch richtig eingesargt wird der Rechtsaußen-Politiker dann von Ministerpräsident Dietmar Woidke, der direkt danach nachschießt:
„Herr Berndt hat kein Problem mit dem Verfassungsschutz. Er hat ein Problem mit der Verfassung.“
Dietmar Woidke in der RBB-Sendung
Dennoch könnte Berndts Partei AfD am Wahlsonntag die Siegerin der Landtagswahl in Brandenburg werden. In den jüngsten Umfragen führt sie mit 1-3 Prozentpunkten Vorsprung vor der SPD von Ministerpräsident Woidke.