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Bahn-Hammer in Berlin! Fahrgastverband mit bitterer Prognose

Auf die Fahrgäste der Bahn in Berlin kommen vermutlich schwierige Jahre zu. Der Fahrgastverband Pro Bahn hat nun einen äußerst bitteren Ausblick gezeichnet.

© IMAGO/Jochen Eckel

Deutsche Bahn: Die Geschichte des deutschen Eisenbahnkonzerns

Für viele Fahrgäste der Bahn in Berlin ist das Deutschland-Ticket ein Gamechanger! Vor allem diejenigen, die viel mit dem ÖPNV unterwegs sind und das auch über die Hauptstadt hinaus, profitieren von der Fahrkarte für derzeit 58 Euro.

Vor allem der Preis ist es, der das Ticket, das anfangs erst 9 Euro kostete, und letztes Jahr noch 49 Euro, so attraktiv macht. Doch perspektivisch wird sich das wohl ändern und das vielleicht sogar schon sehr bald. Immerhin wird es wohl jährlich immer teurer, wie ein Fahrgastverband gegenüber BERLIN LIVE prophezeit. Schon ab nächstem Jahr müssen Fahrgäste voraussichtlich tiefer in die Tasche greifen.

„Fahrgäste müssen sich daher auf jährliche Preisanpassungen einstellen“

Laut „Bild“ soll ein Preis von 62 oder 64 Euro im Gespräch sein, der bei einem Treffen der Verkehrsminister in München am Donnerstag (18. September) neben der künftigen Finanzierung Thema sein dürfte. Eigentlich hatte die schwarz-rote Bundesregierung in ihrem Koalitionsvertrag festgelegt, dass es keine Erhöhung des Deutschland-Tickets vor 2029 geben soll. Daraus wird aber wohl nichts.

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Fahrgäste der Bahn in Berlin müssen sich sehr wahrscheinlich auf einen höheren Preis im nächsten sowie dann auch jeweils in den Folgejahren einstellen. Da ist sich Matthias Oomen vom Fahrgastverband Pro Bahn Berlin-Brandenburg sicher: „Die Kosten für Fahrzeuge, Infrastruktur, Personal und Energie steigen kontinuierlich. Gleichzeitig scheint das Deutschland-Ticket in den Haushaltsplanungen der Bundesregierung keine Priorität zu haben. Fahrgäste müssen sich daher auf jährliche Preisanpassungen einstellen, die voraussichtlich sogar über der durchschnittlichen Inflationsrate liegen werden.“

Diesen Preis für das Deutschland-Ticket findet der Fahrgastverband angemessen

Das dürfte vielen richtig wehtun und für manch einen auch nicht mehr stemmbar sein. Oomen fordert daher: „Das Deutschland-Ticket muss flexibler werden, um den unterschiedlichen Lebenssituationen der Fahrgäste gerecht zu werden. Für junge Menschen, Geringverdiener oder große Familien sind 64 Euro pro Person viel Geld, möglicherweise zu viel.“ Es brauche daher bundesweit einheitliche Regelungen für Schüler, eventuell sogar eine komplette Kostenbefreiung, sowie faire Sozialtickets.

Den aktuellen Preis von 58 Euro pro Monat erachtet der Fahrgastverband als angemessen und sieht nur eine Steigerung im Rahmen der durchschnittlichen Inflation als vertretbar an. Diese sei dann für die Fahrgäste nachvollziehbar und akzeptabel.



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Um einen zumutbaren Preis des Deutschland-Tickets für Fahrgäste der Bahn in Berlin weiterhin sicherzustellen, sieht der Verband die Bundesregierung in der Pflicht. Diese müssen für eine verlässliche Finanzierung des Tickets sowie eine dauerhaft ausreichende Infrastruktur sorgen. Ob sie das allerdings tun wird, bleibt abzuwarten. Aktuell stehen die Zeichen eher auf Preiserhöhung.