Die Mitarbeitenden bei der BVG beklagen sich schon seit Monaten über ihren Arbeitgeber. Die Hauptprobleme: zu viel Stress, zu kurze Wende- und zu lange Arbeitszeiten. Im Januar wurde deshalb bereits gestreikt.
Das war auch erfolgreich: Neue Arbeitszeitmodelle sollten eingeführt werden. Doch die BVG schiebt das jetzt auf die lange Bank.
BVG: Busfahrer sind am Limit
Täglich sind hunderte Mitarbeitende der BVG im Einsatz. Mit ihren Bussen, U-Bahnen und Trams halten sie die Stadt am Laufen und bringen tausende Berliner an ihr Ziel.
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Um das weiter schaffen zu können, brauchen sie aber mehr Ruhezeiten. Andere Arbeitszeiten müssen her, vor allem bei den Busfahrern!
Neue Arbeitszeitmodelle sollten kommen
Im Moment arbeiten sie in zwei Turnusmodellen. Im sogenannten Hauptturnus müssen die Busfahrer sechs Tage fahren und haben anschließend zwei Tage frei. Im Nebenturnus haben sie dagegen eine geregelte Fünf-Tage-Woche, bis auf ein Wochenende im Monat haben sie an allen anderen frei. Letzterer ist genau deshalb weitaus beliebter bei den Fahrern der BVG.
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Ein Zusammenschluss von Personalvertretungen, Betriebshöfen und einer Arbeitsgruppe hat deshalb fünf neue Modelle erarbeitet, die eigentlich zum 1. Juli eingeführt werden sollten. Doch daraus wird jetzt nichts.
Viele Mitarbeitende halten Stress nicht mehr aus
Denn das Unternehmen habe festgestellt, dass die neuen Modelle „zu einer sehr großen Zahl an nicht besetzten Diensten an den Wochenenden“ und „erheblichen Fahrausfällen“ führen würden. Das geht aus einem internen Schreiben an die Mitarbeitenden hervor, das der „BZ“ vorliegt.
Statt der Einführung der neuen Modelle für alle Fahrer sollen nun erst erst einmal neue Erkenntnisse mithilfe eines Pilotprojekts gewonnen werden.
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Im kommenden Jahr sollen die neuen Zeiten dann BVG-weit eingeführt werden. Doch wie der Betriebsablauf bis dahin weitergehen soll, ist unklar.
Denn laut einem Mitarbeiter ist das Fahrpersonal ohnehin schon überlastet und sehr unzufrieden. „Wir haben so viele Kündigungen, die Fahrer halten den Stress nicht mehr aus.“ Letztlich müssen so auch die Fahrgäste unter den unhaltbaren Zuständen leiden. Eine Lösung muss deshalb her – und zwar schnell.