Wer mit der U6 seit Ende 2022 in Richtung Norden will, hat ein großes Problem. Denn seitdem fährt die viel genutzte Linie nicht mehr bis Alt-Tegel, sondern nur noch bis Kurt-Schumacher-Platz. Wer weiter fahren will, muss in den Schienenersatzverkehr umsteigen.
Grund ist die Generalsanierung der Strecke. Eigentlich sollte sie in weniger als zwei Jahren abgeschlossen sein. Stattdessen hofft der BVG-Bauchef, Uwe Kutscher, jetzt auf Ende 2026. Damit dauert die Sanierung fast doppelt so lang wie geplant. Woran liegt das?
BVG-Bauchef bezieht Stellung
Uwe Kutscher ist bei der BVG verantwortlich für Baustellen. In Reinickendorf stellte er sich jetzt den Fragen der Bürger zum Thema U6 – und gab gleich mehrere Gründe für die massive Verlängerung der Bauzeit. Los ging die Verzögerung schon beim Baustart, so Kutscher. Denn: „Wenn man einmal anfängt zu planen, wird es immer mehr.“
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Ein wesentlicher Auslöser sei dabei die Spannbetonbrücke an der Seidelstraße gewesen, berichtet der „Tagesspiegel“. Den Zustand einer solchen Brücke könne man von außen nicht abschätzen. Deshalb entschied sich der gelbe Riese für einen Abriss. Dann zeigte sich das nächste Problem: Der Bahndamm war „weniger stabil als gedacht“. Eine Stabilisierung musste her.
Probleme häuften sich
Die Idee war zunächst, Stahlträger zu nehmen. Aber „es war unklar, was da im Boden war.“ Deshalb musste man davon abweichen. Letztlich entschied man sich nun für Kunststoffstrukturen, sogenannte Geogitter. „Seit Mitte letzten Jahres wird die neue Bauweise angewandt und es geht voran“, so der BVG-Bauchef. Kutscher hofft jetzt, dass die Bahnbrücke im November fertig wird.
Neben den oberirdischen Problemen, gab es aber auch unterirdische. Denn auch alle Bahnhöfe werden saniert. Das sei laut Kutscher bei manchen „sehr aufwendig“ gewesen. „Heutzutage darf man wegen der Umweltauflagen das Grundwasser nicht mehr ohne Weiteres absenken.“ Auch das brauchte also Zeit. Hinzu kamen obendrauf auch noch mehrere Kabeldiebstähle.
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Kutscher ist nun aber sicher, dass bis zum ersten Quartal 2026 alle Baumaßnahmen abgeschlossen sind. Bis zur Eröffnung der Strecke müssen dann noch Kabel und Elektrik verlegt werden. Diese endgültige Inbetriebnahme „braucht Monate“, so der BVG-Vertreter. Danach solle dann aber endlich alles wieder normal laufen – zur Freude der Reinickendorfer.




