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Flughafen BER soll nach Cyberangriff wieder normal laufen – Sprecher nennt Termin

Ein Cyberangriff bringt den Betrieb am Flughafen BER ganz schön durcheinander. Auch am Mittwoch sind zahlreiche Passagiere betroffen.

© IMAGO/Rolf Kremming

Flughafen BER: Das ist Berlins Chaos-Airport

Seit Freitagabend kämpft der Flughafen BER mit den Folgen eines Cyberangriffs. Der Angriff richtete sich gegen die Firma Collins Aerospace, einen europaweiten Systemanbieter, dessen Software auch in Schönefeld genutzt wird.

Es kam zu massiven Einschränkungen im Betrieb. Inzwischen sind die Einschränkungen nicht mehr so enorm, doch dennoch kommt es weiterhin zu Problemen.

DAS ist am Flughafen BER derzeit nicht möglich

Wer vom Flughafen BER in den vergangenen Tagen abgeflogen ist oder demnächst noch abfliegen wird, muss sich auf Probleme einstellen. Aufgrund des Cyberangriffs kann der Self-Check-in nicht mehr automatisiert durchgeführt werden, wie die „Berliner Morgenpost“ berichtet.

Bedeutet: Jeder einzelne Fluggast muss beim Check-In per Hand vom Personal eingegeben werden. Unternehmenssprecher Axel Schmidt erklärt der „Morgenpost“ am Samstag: „Das dauert viel Zeit und es kommt zu erheblichen Beeinträchtigungen beim Check-in und beim Boarding. Dadurch kommt es vereinzelt auch zu Flugverspätungen.“ Die automatisierte Gepäckaufgabe ist nicht betroffen. Auch der Online-Check-in ist weiterhin möglich.

Probleme dauern weiterhin an

Wie ein Sprecher des Flughafens BER am Montagmorgen (22. September) mitteilte, waren die Probleme in Folge des Angriffs noch nicht behoben. An den Check-in-Schaltern kam es daher noch zu langen Schlangen. Seit dem Mittag kam es zudem zu Verspätungen in der Abfertigung der Maschinen. Zwei Drittel der Flüge hatten am Montag später abgehoben, teilweise bis zu eine Stunde.

Auch über eine Woche nach den ersten Problemen läuft es am BER nicht wie gewohnt. Ein Sprecher des Flughafens erklärte am Dienstag (30. September), dass es das Ziel sei, „das Kernsystem bis Sonntag wiederherzustellen“. Das bedeute allerdings nur, dass die Schalter und Boarding-Gates nach und nach wieder hochgefahren werden: „Das heißt nicht, dass am Sonntagnachmittag alles im Normalbetrieb läuft.“

Auch andere Airports betroffen

Nicht nur der Flughafen BER war betroffen, sondern auch andere Airports, darunter der Flughafen Brüssel. Noch gibt es keine Anhaltspunkte, wer hinter der Attacke stecken könnte.


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Was allerdings feststeht: Der oder die Täter haben den Flugbetrieb an mehreren Flughäfen ordentlich durcheinandergewirbelt und damit Tausende Passagiere getroffen. Es bleibt zu hoffen, dass die Folgen bald behoben sein werden.

Wie die National Crime Agency (NCA) der Nachrichtenagentur PA am Mittwochmittag mitteilte, soll ein Verdächtiger in Großbritannien festgenommen worden sein. Es bestünde der Verdacht, dass er gegen das Gesetz zur Bekämpfung von Computer- und Cyberkriminalität verstoßen habe. Er ist unter Auflagen wieder auf freiem Fuß. Zwar sei seine Festnahme eine positive Entwicklung, doch die Untersuchung sei noch in einem frühen Stadium und dauere an, so der stellvertretende NCA-Direktor Paul Foster. (mit dpa)

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