Zuletzt strandeten immer wieder Flugreisende in Hannover, weil ihre Flieger den Flughafen BER in Brandenburg zu spät erreichten. Denn zwischen Mitternacht und 5 Uhr morgens gilt dort ein Nachtflugverbot. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) würde das gerne ändern.
Doch das dürfte kein leichtes Unterfangen sein. Denn die Regelung schützt die Nachtruhe der Anwohner am südöstlichen Stadtrand Berlins. Was sagen die Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) zu dem Vorstoß? BERLIN LIVE hat nachgefragt.
Flughafen BER: Bald spätere Flüge am Hauptstadt-Airport?
Berlins Regierender Bürgermeister hatte ins Gespräch gebracht, bei geringfügigen Abweichungen Ausnahmen bei der Landung von Maschinen zuzulassen. Dem erteilt Tabbert eine Absage: Die Regelungen zum Lärmschutz seien klar vorgegeben und auch im brandenburgischen Koalitionsvertrag festgehalten. „Deshalb sehe ich zum jetzigen Zeitpunkt keinen Spielraum für eine allgemein großzügigere Auslegung dieser Regelungen.“
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„Die Grundlagen des Nachtflugverbots sind eindeutig und wurden durch ein erfolgreiches Volksbegehren im Jahr 2013 bekräftigt“, teilt der brandenburgische Verkehrsminister auf Anfrage von BERLIN LIVE mit. Die Landesregierung in Potsdam setze sich dafür ein, dass der Lärmschutz auch weiterhin hohe Priorität hat.
Wirtschaftlichkeit des BER erhöhen
Ein größeres Potenzial sehe er bei der Stärkung der Wirtschaftlichkeit des Flughafens BER, erklärt Tabbert: „Wesentlich sinnvoller als immer wieder über mögliche Ausnahmen vom Nachtflugverbot zu diskutieren, wäre es, wenn sich der Bund für eine wettbewerbsfähige Ausgestaltung der Luftverkehrssteuer einsetzt.“ Das würde auch die Konkurrenzfähigkeit des Brandenburger Airports im internationalen Vergleich verbessern.
So sei die Attraktivität des Flughafens auch ohne ein Aufweichen des Nachtflugverbots zu erhalten: „Mit Blick auf das wirtschaftliche Interesse als Gesellschafter am BER ist uns selbstverständlich an einer starken und attraktiven Drehscheibe für den Luftverkehr gelegen.“




