Sie scheinen eine Schwachstelle im Netz der S-Bahn Berlin zu sein: die Stellwerke. Ohne sie geht auf den Weichen und an den Signalen in der Hauptstadt nichts. Ein Schaden hat also weitreichende Konsequenzen. Doch wieso kommt es in letzter Zeit so häufig zu Defekten?
In der vergangenen Woche hielt ein Stellwerksschaden in Hohen Neuendorf etwa tagelang den Verkehr auf. Am Sonntag schien dann alles repariert, doch am Montag (22. September) ist das Problem wieder aktuell. Jetzt befasst sich auch die Politik mit dem Thema.
S-Bahn Berlin: Was schadet den Stellwerken?
In einer Schriftlichen Anfrage wollte die Berliner Abgeordnete Lilia Usik (CDU) der Sache mit den Stellwerken auf den Grund gehen. „Wodurch entstehen Stellwerk- und Signalstörungen, insbesondere auf der Linie S3?“, fragte sie darin – und bekam fünf Punkte zur Antwort.
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Zum einen seien da technische Defekte: Verschleiß, Hardwareausfälle oder Softwareprobleme in Stellwerken und Signaltechnik, führen die Experten der Berliner S-Bahn an. Außerdem gebe es externe Einflüsse: Witterung (z. B. Blitzschlag, Starkregen, Eis), Vandalismus, Unfälle, Kabeldiebstahl. Auf die hat das Unternehmen keinen direkten Einfluss.
Alter der Anlagen ein Problem
Ebenfalls chancenlos ist die S-Bahn Berlin beim dritten Punkt: Stromausfällen. Unterbrechungen in der Energieversorgung der Stellwerke oder Signalanlagen stoppen den Bahnverkehr. Erst kürzlich hatte ein Blackout im Südosten Berlins die Stadt fast drei Tage lang in Schach gehalten. Außerdem sorgt das Alter der Stellwerke für Probleme. „Ältere Technik kann störanfälliger sein und häufiger ausfallen“, teilt das Unternehmen mit.
Der fünfte Punkt liegt wieder zum Teil in den Händen der S-Bahn: die Bauarbeiten an der Strecke. „Geplante oder ungeplante Eingriffe an der Infrastruktur können zu
temporären Störungen führen.“ Hier will die Bahn auch als Erstes ansetzen: „„Eine kurzfristige Maßnahme ist die Optimierung der Wartungsprozesse der Stellwerke und
Signale.“




