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Erst behoben, dann wieder kaputt: Stellwerk sorgt für Chaos bei S-Bahn Berlin

Bei der S-Bahn Berlin sorgt ein defektes Stellwerk aktuell für wiederkehrende Probleme. Das müssen die Fahrgäste der S-Bahn Berlin jetzt wissen.

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S-Bahn Berlin: Die Lebensadern der Hauptstadt

Wie die S-Bahn Berlin am Montag (22. September) auf ihrem Social-Media-Kanal bei X berichtet, kommt es im Bereich Hohen Neuendorf aktuell zu Problemen. Ein defektes Stellwerk sorgt hier für ein kleines Fahrplanchaos auf den Linien S1, S8 und S85.

Nachdem das Problem in der Vorwoche schon einmal aufgetaucht war und zunächst behoben werden konnte, gab es nun eine erneute Fehlermeldung – weshalb es auf der Strecke schon wieder zu größeren Einschränkungen kommt. Das müssen Fahrgäste jetzt wissen.

S-Bahn Berlin meldet zum wiederholten Mal ein defektes Stellwerk im Bereich Hohen Neuendorf

Wegen des defekten Stellwerks im Bereich Hohen Neuendorf kommt es auf den Linien S1, S8 und S85 aktuell zu folgenden Einschränkungen:

  • Die Linie S1 verkehrt aktuell zwischen Wannsee und Frohnau sowie zwischen Hohen Neuendorf und Oranienburg. Zwischen Frohnau und Hohen Neuendorf besteht zudem ein S-Bahn-Pendelverkehr im 20-Minuten-Takt.
  • Die Linie S8 verkehrt derzeit nur zwischen Grünau und Schönfließ. Zwischen Mühlenbeck-Mönchmühle und Hohen Neuendorf besteht ein Schienenersatzverkehr mit Bussen. Die Haltestellen des SEV lauten S-Bahnhof Mühlenbeck-Mönchmühle / Kastanienallee (wie Bus 806), S-Bahnhof Schönfließ / Schildower Chaussee (B96a) in Höhe Kirche (am Fahrbahnrand), S-Bahnhof Bergfelde / Paulstraße (wie Bus 809) und S-Bahnhof Hohen Neuendorf / Schönfließer Straße (wie Bus 809, 822).
  • Die Linie S85 verkehrt nur zwischen Grünau und Waidmannslust. Die S-Bahn Berlin empfiehlt, zwischen Waidmannslust und Frohnau in die Züge der S1 umzusteigen.

Die „elektromagnetische Abschirmung“ der Signalkabel bereitet Probleme

Wie ein Bahnsprecher nun auf Nachfrage von BERLIN LIVE mitteilte, hätte das elektronische Stellwerk Hohen Neuendorf und die dazugehörige Leit- und Sicherungstechnik „bis Sommer 2025 weitestgehend zuverlässig funktioniert“ – allerdings soll es in diesem Bereich seit Anfang September nahezu durchgängig zu Einschränkungen kommen.

„Als Ursache hat die DB InfraGO Signalkabel identifiziert, deren elektromagnetische Abschirmung nicht ausreichend war“, so der Bahnsprecher. „Das Stellwerk selbst funktioniert, allerdings sorgen die störanfälligen Kabel dafür, dass in diesem Stellbereich kein regulärer Zugbetrieb möglich ist.“

Um die Probleme zu beheben, wurden in der vergangenen Woche die Kabel in einem Streckenabschnitt durch besser abgeschirmte Kabel ersetzt. „Dies hat zunächst zu einer Besserung geführt“, erklärte der Bahnsprecher. „Nachdem die S-Bahn den normalen Betrieb am Sonntagmorgen wieder aufnehmen konnte, sind die Probleme in einem weiteren Bereich aufgetreten.“

„Nun werden auch hier die Signalkabel im Laufe dieser Woche ausgetauscht. Die DB InfraGO als Eigentümerin und Betreiberin der Eisenbahninfrastruktur ist durch die bisherige Fehleranalyse optimistisch, die Störungsursache damit abzustellen.“   

Fahrgäste der S-Bahn Berlin reagieren genervt auf das defekte Stellwerk

Auf X sorgte die Meldung zur Störung bei der S-Bahn Berlin zu zahlreichen Reaktionen. In den Kommentaren heißt es unter anderem: „Gestern hieß es noch, „Das Stellwerk in Hohen Neuendorf wurde repariert. Die S-Bahn fährt wieder nach Plan“ – und jetzt doch wieder nicht.“ Ein anderer User behauptet, dass es bereits der fünfzehnte Tag in Folge sei und es schlimmer geworden ist, obwohl für heute die Lösung des Problems versprochen wurde.


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Auch beim Umstieg in Hohen Neuendorf scheint wohl nicht alles glatt zu laufen: „Das ist doch ein schlechter Scherz. Geplante 20 Minuten beim Umstieg in Hohen Neuendorf. Kann die Bahn nicht mal eine Minute warten?“ Scheinbar sind die Fahrgäste mit ihrer Geduld am Ende. Anders lässt sich die Vielzahl der Reaktionen nicht erklären. Auch heute brauchen die Berliner wieder starke Nerven, wenn sie mit dem ÖPNV unterwegs sind.