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81.644-mal stoppt U-Bahn in Berlin! 28-Jähriger kommt auf zündende Idee

Wie oft hält eigentlich die Berliner U-Bahn pro Tag? Paul Wunsch weiß es – und hat daraus eine Geschäftsidee gemacht…

Berlin
© Imago/Joko ; Privat

BVG: Mit den Berliner Öffis durch den Großstadt-Dschungel

Da geht einem ein Licht auf! Täglich befördern die U-Bahnen der BVG zahlreiche Fahrgäste durch den Großstadt-Dschungel von Berlin. Doch hat man sich dabei mal überlegt, wie oft die Waggons in den Bahnhöfen der deutschen Hauptstadt eigentlich zum Stehen kommen?

Paul Wunsch hat sich das ganz genau angeschaut. Der 28-Jährige hatte eine zündende Idee, die sich definitiv sehen lassen kann: eine leuchtende U-Bahn-Platine. Was genau dahintersteckt und wie das Ganze überhaupt funktioniert? BERLIN LIVE kennt die Antworten.

Berliner U-Bahn auf einen Blick

Die Hochzeitsreise nach New York war für Paul nicht nur die Krönung zum Start in eine glückliche Ehe, sondern auch der Anfang seiner Geschäftsidee: „Da hab ich im Shop des Museum of Modern Art so eine Platine für das U-Bahnnetz von New York gesehen.“ 350 Euro seien dem gebürtigen Nürnberger für den Kauf jedoch zu teuer gewesen. „Aber diese Idee ist mir dann quasi nicht mehr aus dem Kopf gegangen“, verriet er gegenüber unserer Redaktion.

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Als Software-Entwickler besitzt der Vater einer kleinen Tochter immerhin schon mal die technischen Skills – warum dann eine solche Platine nicht einfach selbst herstellen? Gesagt, getan. „Das sind sozusagen ganz normale Leiterplatten, die auch beispielsweise in einem Laptop verbaut sind“, stellte Paul Wunsch klar. Mit seiner selbst erarbeiteten Software voller Datenpakete ergibt sich daraus dann allerdings ein Bild voller Haltestellen und Leuchtmittel: „Die Lichter sind die Stationen. Wenn am Hauptbahnhof also eine U-Bahn einfährt, dann leuchtet das Licht auf.“

Verkehr in der Hauptstadt ist deutlich komplexer

Die Informationen bezieht der 28-Jährige aus dem sogenannten GTFS-Datenpool, der für jeden frei zugänglich ist und die Fahrpläne diverser Linien deutschlandweit enthält. Darüber wird auch deutlich: Berlin hat ungefähr genauso viele Stopps wie Hamburg und München zusammen. Am Tag des Interviews betrug die Halt-Anzahl der Berliner U-Bahnen beispielsweise stolze 81.644 – in Pauls Heimat Nürnberg zum Vergleich hingegen gerade mal 23.562.

Berlin
Paul Wunsch mit seiner Platine zu den Stopps der Berliner U-Bahn. Foto: Privat

„Ich bin kein Bahn-Nerd, mich hat eher das Technische an der Sache begeistert“, gab der Tüftler offen zu. Nach der ersten fertigen Platine folgten weitere: „Irgendwann hat mich mein Arbeitskollege darauf angesprochen und meinte, das muss man den Leuten zeigen.“ Und die Idee scheint tatsächlich gut anzukommen – ganz egal ob als skurriles Deko-Stück oder Geschenk für Bahn-Freunde. Mittlerweile kann Paul jedes beliebige U-Bahn-Netz auf seine „Linetracker“-Platine bauen.


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Nachdem sein Freundeskreis inzwischen versorgt ist, bietet der Familienvater die einzigartigen Exemplare auch online in seinem eigenen kleinen Shop an. Sein Freizeit-Projekt soll auch in Zukunft noch weiter ausgebaut werden. „Aktuell kann man noch nicht die Richtung der fahrenden Bahnen bestimmen“, erklärte Paul Wunsch. Auch den Ausbau auf Echtzeit-Daten und andere Verkehrsmittel oder eine Zusammenarbeit mit Museen oder gar der BVG ziehe er in Erwägung. Fakt ist: Den Überblick im Bahn-Chaos behält man mit Pauls Platine jedenfalls allemal!

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