Lange Sommerabende im Park, Public-Viewing am Späti oder mit Freunden im Biergarten, das Leben in Berlin verlagert sich wieder nach draußen. Viele Berliner freuen sich über die hohen Temperaturen, aber die sind mit Vorsicht zu genießen.
Hinter der Wärme steckt der Klimawandel, der massive globale Auswirkungen hat. Nicht nur fatale Umweltkatastrophen werden häufiger, auch die Tierwelt verändert sich durch den Temperaturanstieg. Auch in Berlins und Brandenburgs Wäldern macht sich das bemerkbar.
Wetter in Berlin & Brandenburg: Invasive Arten verbreiten sich durch Klimawandel
In Berlin und Brandenburg machen sich immer mehr Insekten und Spinnen breit, die hier eigentlich nichts zu suchen haben – die sogenannten invasiven Arten. Zwar sind die Tierchen oft sehr klein, haben es aber ganz schön in sich. Die Nosferatuspinne wurde schon 2005 erstmals in Deutschland gesichtet und ist mittlerweile auch in Berlin immer häufiger anzutreffen. Vermutlich kam sie über den Gütertransport nach Deutschland, wie Wildtierexperte Derk Ehlert gegenüber dem „Tagesspiegel“ anmerkt. Wegen zunehmend warmer Winter hat die bis zu fünf Zentimeter große Spinne auch in Brandenburgs Wäldern beste Chancen, zu überleben.
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Auch Insekten, die sich eigentlich nur in tropischen Gebieten wohlfühlen, wie die Tigermücke, breiten sich in Deutschland aus. Hier gilt besondere Vorsicht, denn die kleine gestreifte Mücke kann Viren wie das Zika-Virus, das Chikungunya-Virus oder das Dengue-Virus mit ihrem Stich übertragen. Auch in Berlin wird die Mücke vereinzelt immer wieder gesichtet. Sehr problematisch wäre auch die Ausbreitung der sogenannten „Mörderhornisse“. Das erste Mal wurde die Riesen-Hornisse letztes Jahr in Berlin gesichtet. Ihr Nest konnte aber vernichtet werden.
Zeckenalarm in Berlin und Brandenburg
Schon seit 1998 in Berlin ist die Gottesanbeterin schon überall in der Hauptstadt anzutreffen. Für Menschen ist sie aber ungefährlich. Problematischer wird es da eher beim Thema Zecken, denn die übertragen gefährliche Krankheiten. Der Gemeine Holzbock kann etwas FSME-Erreger (FSME = Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute) übertragen, die 2023 in Berlin nachgewiesene „Hyalomma Marginatum“ das Kongo-Krim-Fieber. Der Experte rechnet für die nächsten Jahre mit einem gewaltigen Anstieg der Arten.
Besonders schädlich für die Wälder ist der Eichenprozessionsspinner, dessen Raupen die Blätter der Bäume fressen. Aber auch Allergiker müssen aufpassen. Auch den Buchsbaumzünsler konntest du vielleicht schon einmal in Berlin sehen. Die Motte gibt es hier seit 2017.
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Auch für die Zukunft hat der Experte keine gute Prognose. „Wir sorgen durch den Klimawandel dafür, dass sich immer neue Arten etablieren können“, sagt er dem Blatt.