Seit dem Wochenende findet im Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin die Ausstellung „Die Möglichkeit der Unvernunft“ von Jan Böhmermann statt. Sie findet bis zum 19. Oktober statt und sollte auch von einem Konzert begleitet werden.
Dieses wurde nun aber abgesagt, offenbar infolge des öffentlichen Drucks, den es im Vorfeld gegeben hatte.
HKW und Böhmermann verkünden Konzertabsage in Berlin
Am 7. Oktober, dem zweiten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas auf Israel, sollte der Rapper Chefket auf der Böhmermann-Ausstellung in Berlin auftreten. So war es zumindest geplant gewesen. Doch daraus wird nichts werden. Das Rap-Konzert wurde abgesagt, wie am Montag (29. September) bekannt wurde.
Wie das HKW in einer Mitteilung erklärte, hat man sich mit Blick auf die Kritik an dem Auftritt zu dem Schritt entschieden: „Wir sehen und hören den Einspruch insbesondere auch von jüdischer Seite gegen den Konzertabend am 7. Oktober 2025. Diesen Einspruch nehmen wir ernst. Er ist Anlass für uns, die Veranstaltung, deren Integrität wir nicht mehr garantieren können, an diesem Tag abzusagen.“
Darum hatte es Kritik gegeben
Das geplante Konzert von Chefket hatte für Aufsehen gesorgt, vor allem in der Bundespolitik. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer warf dem Rapper eine antisemitische Haltung vor. Auslöser war ein T-Shirt mit einem Motiv gewünschten Staates Palästina ohne Israel, das er getragen hatte. Die Bundesregierung stufte das Motiv als antisemitisch ein.
Gegenüber der „Bild“ zeigte sich Weimer am Montagmorgen zufrieden über die Absage: „Ich begrüße die Entscheidung des Hauses der Kulturen der Welt. Ich bin mir mit Herrn Ndikung einig, dass Antisemitismus in Deutschland keine Bühne gegeben werden darf.“ Ndikung ist Intendant des HKW.
Mehr Themen aus Berlin:
Die Mitteilung des HKW wurde vom HKW sowie von Jan Böhmermann und der Gruppe Royale unterzeichnet. Ein Statement von Rapper Chefket zur Konzertabsage gibt es bislang noch nicht.