Sich über Airbnb eine Unterkunft zu suchen, gehört für viele zur Urlaubsplanung dazu. Auch in Berlin gibt es eine ganze Menge solcher privater Apartments – doch die Politik steuert dagegen. Denn Wohnraum ist knapp in der Hauptstadt und die Ferienwohnungen verschärfen das Problem.
Neue Daten zum Tourismus in Berlin zeigen eine klare Verschiebung. Viele Besucher scheinen sogenannte Short-Stay Accomodations zu meiden. BERLIN LIVE hat nachgefragt, ob das ein Rückschlag für den Wirtschaftssektor ist.
Airbnb: Zahlen fast halbiert
Das Stichwort, unter dem die Berliner Politik gegen Anbieter wie Airbnb vorgeht, ist die Zweckentfremdung. Rechtlich dürfen Wohnungen nicht einfach dem Mietmarkt entzogen werden, um sie Touristen zur Verfügung zu stellen. Innerhalb von fünf Jahren hat sich die Anzahl der Apartments daher fast halbiert: von 190.473 im Jahr 2018 auf 89.301 im Jahr 2023.
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„Die restriktive Politik gegen Ferienwohnungen zeigt offenbar Wirkung: Durch gesetzliche Regelungen für Ferienwohnungen ist das Angebot stark zurückgegangen“, sagt Katharina Zierenberg, Sprecherin von Visit Berlin gegenüber BERLIN LIVE. Ein Rückschlag für den Berliner Tourismus sei der Rückgang von Airbnb und Co. jedoch nur bedingt.
Mehr Gäste kommen nach Berlin
Denn der Anteil, den Anbieter wie Airbnb am Gesamtmarkt ausmachen, sei relativ gering: „In Anbetracht eines Bettenangebots, dass alle statistisch erfassten Betten berücksichtigt, ergibt sich ein Anteil von 79 Prozent durch Hotels und nur 21 Prozent an Sharing- bzw. Kurzzeit-Unterkünften.“
Insgesamt zeigt sich Zierenberg im Gespräch mit BERLIN LIVE zufrieden mit der aktuellen Entwicklung. Zwar seien die Übernachtungen zwischen 2018 und 2023 in Hotels wie bei Airbnb und Co. rückläufig gewesen. Doch das hänge stark mit der Corona-Krise zusammen: „Ein negativer Trend kann nicht attestiert werden, stattdessen geht es nach der Corona-Pandemie im Berlin-Tourismus stetig bergauf.“