Berlin ist die Fledermaus-Metropole von Europa! Das belegen jedenfalls die Zahlen vom „Naturschutzbund Deutschland“ (NABU). Allein in den Gewölben der 400 Jahre Zitadelle in Spandau überwintern laut NABU jedes Jahr bis zu 11.000 Viecher.
Um so trauriger ist es, wenn rücksichtslose Berliner in sogenannte „Lost Places“ eindringen, Party machen und die armen Tiere verschrecken. Das morbide Ambiente und die Abgeschiedenheit versprühen offensichtlich einen Reiz, der viele Party-People magisch anzieht.
In den „Lost Places“ von Berlin schlafen tausende Fledermäuse
Wie die „B.Z.“ berichtet, sollen Partygänger zuletzt wiederholt in den sogenannten „Luna-Bunker“ in Pankow eingedrungen sein, um hier hemmungslos zu feiern. Und das, obwohl Ehrenamtliche des NABU das Gemäuer erst vor kurzem von Müll befreit und die Zugänge gesichert hatten.
Seit einigen Jahren überwintern hier auch zahlreiche Fledermäuse. Der NABU hatte für sie sogar extra Fledermauskästen angebracht. Nun werden die armen Viecher von dem Krach und dem Müll der Technojünger verschreckt. Um in den Bunker zu gelangen, sollen sie über einen Zaun geklettert sein und sich auf unerlaubter Weise Zugang zum Gebäude und verschafft haben.
Eindringlinge stören den Schlaf von geschützten Tierarten
Der „Luna-Bunker“ ist unter anderem das Refugium von Wasserfledermäusen und Braunen Langohren – zwei streng geschützten Tierarten. Durch die unerwünschten Nachtschwärmer wurden die Fledermäuse offensichtlich aus ihrem Winterschlaf gerissen.
Für die Tiere kann diese Ruhestörung schlimme Folge haben. Wie eine NABU-Expertin gegenüber der „B.Z“ erklärte, würden sie hierdurch lebenswichtigen Energie verlieren. Im schlimmsten Fall könne dies für die betroffenen Fledermäuse mit dem Tod enden.
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In Berlin gibt es etwa 18 verschiedene Fledermausarten. Der Naturschutzbund glaubt zu wissen, das es im Stadtgebiet über 30 verschiedene Winterquartiere gibt. Die meisten von ihnen liegen in Kellern und Bunkern – auch wenn diese „Lost Places“ spannend und geheimnisvoll sind, so sollte man sich als Besucher dieser Orte rücksichtsvoll auf Natur um Umwelt verhalten.