Für viele Menschen in der Hauptstadt ist das ein festes Ritual, abends in eines der vielen Restaurants in Berlin gehen. Denn die Stadt hat kulinarisch so einiges zu bieten. Ob Fisch oder Fleisch, vegan oder vegetarisch, asiatisch oder italienisch – die Auswahl an guten Lokalen ist riesig.
Doch leider haben manche Betriebe es nicht so ganz mit der Hygiene. Damit Kunden auf den ersten Blick sehen, wie sauber ein Restaurant ist, wurde eigentlich die Einführung eines Hygiene-Barometers beschlossen. Umgesetzt wird das aber kaum. Die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch hat jetzt geklagt.
Restaurants in Berlin: Hygiene ist das A und O
Haare im Essen, Schimmel, Ungeziefer. Die Liste der Hygienemängel in der Gastronomie ist lang. Damit alles mit rechten Dingen zugeht, werden die Restaurants in Berlin regelmäßig auf ihre Sauberkeit überprüft.
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Damit auch die Kunden sehen, wie Ernst es ein Geschäft mit dem Putzen meint, gilt seit Januar 2023 das Lebensmitteltransparenzgesetz – eigentlich. Gemäß dessen ist es verpflichtend, dass Lokale am Eingang ein Hygiene-Barometer anbringen.
„Ein Zettel mit Farbverlauf von grün (sehr gut) über gelb bis rot (nicht ausreichend) muss im Türbereich hängen. Ähnlich dem Energieausweis eines Gebäudes markiert ein Pfeil auf der Skala den Zustand des kontrollierten Unternehmens“, erklärt der „Tagesspiegel“. Zusätzlich müssen die Ergebnisse auch online einsehbar sein.
Klage gegen den Bezirk Treptow-Köpenick
Doch die Berliner Verwaltung kommt ihrer Führsorgepflicht nicht immer nach. Das zeigt eine Recherche von Foodwatch. Demnach gebe es in ganz Berlin im Moment nur drei Barometer, alle davon in Restaurants in Berlin-Mitte. Für Foodwatch-Geschäftsführer Chris Methmann ist das „absolut lächerlich“, erklärt er dem Blatt.
Der Bezirk Neukölln hat bereits kurz nach Inkrafttreten des Gesetzes die Schuld auf den Senat geschoben. Dieser hätte eigentlich zugesagt, neue Stellen für die Ausstellung der Barometer zu finanzieren. Das blieb aber aus. Nun ziehen sich dieser und weitere Bezirke mit dieser Argumentation aus der Schlinge.
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Aus Sicht von Foodwatch wäre es kaum ein bürokratischer Aufwand, die Barometer auszustellen. Die Kontrollergebnisse lägen schließlich bereits vor, nun müssten sie nur noch veröffentlicht werden.
Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, hat die Verbraucherschutzorganisation Ende August exemplarisch den Bezirk Treptow-Köpenick verklagt. Ob die Bezirke dies nun als Anreiz sehen, die Hygiene-Barometer online einsehbar zu machen, ist offen.