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Nur wenige Meter zwischen Mensch und Tier im Zoo Berlin – ist das wirklich sicher?

Viele Zäune sind niedrig, einige Gehege haben erst gar keinen. Im Berliner Zoo fühlt man sich häufig so gar nicht sicher. Doch stimmt das?

© imago images/Pius Koller

Tierwelten in der Metropole: Berliner Zoo und Tierpark im Vergleich

Der Berliner Zoo gilt als artenreichster Zoo der Welt. Von Tigern über Giraffen bis hin zu Elefanten gibt es unterschiedlichste Bewohner, die einladen, mehr über die Natur zu erfahren. Doch beim Besuch fällt bei einigen Gehegen eines schnell auf: Wirklich groß sind die Abstände zwischen den Besucherbereichen und den tierischen Gefährten nicht.

Besonders bei den Giraffen oder auch den Kängurus könnte man fast meinen, dass die Tiere mit einem gekonnten Schritt bzw. einem großen Sprung auf dem Gehweg sind. Wie steht es vor Ort also um die Sicherheit der Bewohner? BERLIN LIVE hat nachgefragt.

Berliner Zoo klärt auf

Laut Svenja Eisenbarth, Pressesprecherin vom Berliner Zoo, haben die Gestaltung und Sicherung der Tiergehege immer zwei Aspekte im Fokus: „Größtmögliche Sicherheit für Tiere und Besucher*innen sowie eine artgerechte, naturnahe Unterbringung.“ Abgrenzungen sind daher nicht nur hohe Zäune, sondern unterschiedlichster Art. „Je nach Tierart können Gräben, bepflanzte Barrieren, Wasserflächen, Zäune, Glasscheiben oder Kombinationen dieser Elemente zum Einsatz kommen.“


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Welche Variante dabei die beste ist, hänge stets von den Bedürfnissen und dem Verhalten der jeweiligen Tierart ab. Besonders bei gefährlichen Tieren brauchen Besucher allerdings keine Sorgen zu haben, denn gerade bei ihnen gelten selbstverständlich andere Sicherheitsvorkehrungen als beispielsweise bei harmlosen Huftieren, so die Pressesprecherin.

„Ein echtes Hindernis“

Doch gleichzeitig hätten laut Eisenbarth auch gar nicht alle Tiere im Berliner Zoo ein Interesse an der Welt außerhalb ihres Geheges. „Antilopen zum Beispiel sind vorsichtige, wenig experimentierfreudige Fluchttiere.“ Ihr Gehege sei für sie ihr Revier, in dem sie sich sicher fühlen und wissen, dass es keine Feinde gibt, vor denen sie fliehen müssen. „Entsprechend besteht für die Tiere in der Regel keinerlei Anreiz, den Graben, der ihr Areal vom Besuchsbereich trennt, zu überschreiten.“ Die Giraffen seien dagegen keine guten Springer – für sie ist der Graben daher „ein echtes Hindernis“.


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Dass ein Tier ausbüchst, passiere allerdings schon – aber nur sehr selten, gibt die Pressesprecherin offen zu. Allerdings seien das dann „eher kleine und ungefährliche Arten“. Ein freilaufender Löwe gehört also nicht unbedingt in das Repertoire realistischer Gefahren. Sollten Gäste trotz aller Sicherheitsvorkehrungen bei ihrem Besuch allerdings doch mal ein entlaufenes Tier, zum Beispiel ein Känguru, bemerken, sei es wichtig, ruhig zu bleiben und umgehend Mitarbeitende zu informieren. „Ist in der Nähe niemand erreichbar, kann auch das Personal an den Eingängen verständigt werden“, erklärt Eisenbarth abschließend.