Noch ist vom baldigen Ende nichts zu spüren: In der Müllerstraße 30 A in Berlin-Wedding gehen Kunden weiterhin ein und aus, die Regale sind gut gefüllt, die Türen stehen offen.
Doch der Schein trügt. Wie Tatjana Meier, Leiterin der Unternehmenskommunikation, jetzt gegenüber der „Berliner Morgenpost“ bestätigte, „hat der Handelskonzern Müller die Schließung des Standorts zum Januar 2026 beschlossen.“
Berlin-Wedding verliert Müller-Filiale
Ein weiterer Rückzug aus dem sogenannten „Kudamm des Nordens“, der ohnehin von Leerstand geprägt ist: Der ehemalige Karstadt in direkter Nachbarschaft steht seit Anfang 2024 größtenteils leer. Wie es mit der Immobilie weitergeht, ist unklar.
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Zwar befindet sich das Gebäude im Besitz der Müller Holding GmbH, soll nun aber verkauft werden. Laut Meier liege bereits ein Konzept für eine gewerbliche Nachnutzung vor, das zur „Belebung des Quartiers beitragen soll“. Details werden jedoch erst nach Vertragsabschluss bekanntgegeben.
„Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen“
„Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen“, so Meier weiter. „Sie beruht auf einer sorgfältigen betriebswirtschaftlichen Bewertung, bei der insbesondere die langfristige wirtschaftliche Tragfähigkeit sowie die veränderten Rahmenbedingungen im lokalen Einzelhandel eine Rolle gespielt haben.“ Dabei expandiert Müller deutschlandweit weiter und erzielte im Geschäftsjahr 2023/24 einen Umsatz von 5 Milliarden Euro (+8,3 %).
Vor Ort ist die Überraschung groß: Einige Kunden nehmen die Nachricht gelassen, andere – insbesondere Anwohner, die hier häufig Kosmetik, Haushaltswaren und Spielzeug kaufen – zeigen sich enttäuscht.
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Die Enttäuschung ist nachvollziehbar, denn von Lebensmittelläden gibt es in der Gegend bereits mehr als genug. Was fehlt, sind Geschäfte mit breitem Sortiment. Was keiner will: noch mehr Leerstand.




