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Hertha BSC: Nach Kownacki-Aus: Kann Stefan Leitl dieses Sturm-Dilemma lösen?

Dawid Kownacki wird Hertha BSC für einige Wochen fehlen. Doch das Problem für Stefan Leitl liegt an ganz anderer Stelle.

Dawid Kownacki von Hertha BSC muss verletzt vom Platz.
© IMAGO/Zink

Hertha BSC - So optimistisch sind die Fans zu Saisonbeginn

Es war die schlechte Nachricht für Hertha BSC aus dem wichtigen Sieg in Nürnberg: Dawid Kownacki verletzte sich nach seinem Joker-Tor am Knöchel und musste wieder runter vom Platz. Nach Abpfiff wurde das Ausmaß der Blessur deutlich: Das Kalenderjahr ist für den Polen gelaufen.

Das stellt Stefan Leitl vor Probleme. Denn im Sturmzentrum hat er nun nur noch zwei Spieler: Sebastian Grönning und Luca Schuler. Die sind beide nicht derselbe Spielertyp wie Kownacki. Aber für eine mutigere Umstellung hapert es an anderer Stelle.

Hertha BSC: Was sind Leitls Optionen?

Sowohl Grönning als auch Schuler, der gerade von einer Hüftverletzung ins Team zurückgekehrt ist, sind klassische Mittelstürmer. Ihre Paradedisziplin ist es, den Fuß zum richtigen Zeitpunkt an der richtigen Stelle zu haben und zu knipsen. Das macht sie allerdings auch abhängig von präzisen Hereingaben und einem schnellen Spielaufbau – derzeit Herthas Schwachstelle.

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Das hat man auch gegen Nürnberg gesehen, als Grönning von Beginn an ran durfte. Es kamen kaum Bälle bei ihm an. Mit wenigen Aktionen und kaum Abschlüssen konnte er keine Duftmarken setzen. Kein Wunder also, dass Leitl mit Kownacki zuvor eher auf den Typ mitspielender Stürmer setzte. Jetzt, wo diese Option wegfällt, muss der Blick auch ins Mittelfeld gehen.

Problem schiebt sich durch die Aufstellung

Denn die größten Verletzungssorgen bei Hertha BSC liegen auf der Sechs. Mit Diego Demme und Neuzugang Paul Seguin fehlen dort zwei Stammkräfte. Weil Leon Jensen diese Lücke derzeit nicht schließen kann, rückte zuletzt Michael Cuisance auf die Position im zentralen Mittelfeld – was wiederum die offensiven Möglichkeiten reduziert.



Es wäre nämlich durchaus denkbar, Marten Winkler vom rechten Flügel ins Sturmzentrum zu ziehen. Dafür müsste sich Cuisance aber auf die Rolle als Zehner konzentrieren können, ohne im defensiven Mittelfeld aushelfen zu müssen. Solange so viele Sechser ausfallen, bleibt das Doppelproblem bestehen: eine Offensive, die auf Bälle angewiesen ist, die der Spielaufbau gerade zu selten ins letzte Drittel bringt.