Für die Fans und Verantwortlichen von Hertha BSC geht es in eine Woche der Ernüchterung. Nachdem man bei Spitzenreiter Hannover 96 einen 3:0-Auswärtssieg einfahren konnte, brachte einen der SC Paderborn wieder auf den Boden der Tatsachen.
Klar, das Team von Stefan Leitl hat bewiesen, dass es jeden Gegner schlagen kann. Doch ein richtiger Hannover-Effekt ist nicht spürbar. Vor allem an zwei neuralgischen Punkten hapert es bei den Berlinern: der Offensive und dem Umschaltspiel.
Hertha BSC: ER fehlt besonders
Von einem Transfer hatte sich vor allem der Coach eine Menge versprochen: Paul Seguin, der vom FC Schalke an die Spree kam. Doch aufgrund einer Verletzung kam der Neuzugang noch in keinem Ligaspiel zum Einsatz. Als Mittelfeldmotor sollte er das Spiel aufbauen und Cuisance und Reese vorne in Szene setzen.
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Stattdessen zeigte das 0:2 gegen Paderborn, wie sehr der Hertha solche Qualitäten fehlen. Einfachste Mittel reichten den Ostwestfalen, um die Passwege des Gegners zuzustellen. Zu wenig Bewegung ohne Ball und kaum Lösungen der beiden Sechser Jensen und Eichhorn. Entsprechend schwer hatten es die Vorderleute, ihre Spielanteile zu bekommen und Gefahr vor dem SC-Tor auszustrahlen.
DAS muss Leitl jetzt probieren
So greifen die beiden Problemstellen von Hertha BSC ineinander. Denn die Offensive ist bisher erschreckend harmlos. Vor heimischem Publikum gelang den Berlinern noch kein einziger Treffer. Vom 3:0 gegen Hannover abgesehen, steht bisher nur Grönnings Tor auf Schalke zu Buche. Leitl muss hier vor allem mit Fabian Reese experimentieren. Das könnte beide Probleme auf einen Schlag lösen.
Der war nämlich schon in den Vorjahren Herthas Schlüsselspieler. Und an diesem Schlüssel muss Leitl jetzt drehen: Denn glücklicherweise ist der 27-Jährige variabel einsetzbar. In der vergangenen Saison tauchte er beispielsweise plötzlich als Mittelstürmer auf. Davor wechselte er gerne zwischen dem rechten und dem linken Flügel – je nachdem, wo er gerade die größten Räume bekam.
In dieser angespannten Phase der Saison wird es darum gehen, den Ort auf dem Feld zu finden, an dem Reese seinem Team wirklich helfen kann. Und solange die Bälle nicht vorne ankommen, kann das nicht in Strafraumnähe sein.




