Mehrere Tage lang demonstrierten tausende Bauern in Berlin gegen die geplanten Subventionskürzungen. Noch immer blockieren einige Traktoren die Straße des 17. Juni. Doch nicht nur die protestierenden Bauern sorgten für Aufsehen in der Hauptstadt, sondern auch ein Berliner Feuerwehrmann, der dem Protestzug zujubelte.
Ein Video des Feuerwehr-Beamten ging viral und sorgte für große Aufmerksamkeit. Jetzt muss sich der „La-Ola-Feuerwehrmann“ für sein Handeln verantworten.
Berliner Feuerwehrmann outet sich als Bauern-Fan
Am 14. Januar hatte ein Feuerwehrmann in einer Feuerwache in Wittenau (Bezirk Reinickendorf) vorbeifahrende Bauern in ihren Traktoren mit La-Ola-Wellen und Beifall begrüßt. Die Bauern waren auf der Anreise zu Demonstrationen im Regierungsviertel. Ein Video des „La-Ola-Feuerwehrmanns“ verbreitete sich daraufhin rasend schnell im Internet und erlangte mehr als 28.000 Klicks.
Mit seiner Solidarisierung mit den Bauern sorgte der Feuerwehrmann für eine große Diskussion, da der Beamte damit gegen das Neutralitätsgesetz verstoßen hatte. Die Berliner Feuerwehr hatte angekündigt, die Angelegenheit zu prüfen. Das sei nach Vorgabe des Disziplinarrechts ihre Pflicht. Am Montag (29. Januar) wurde der Fall jetzt im Berliner Innenausschuss diskutiert.
Feuerwehrchef Karsten Homrighausen zeigte sich enttäuscht über den Vorfall. „Wir haben festgestellt, dass es nicht den Werten der Berliner Feuerwehr entspricht“, sagte er. Weitere Feuerwehrleute sollen nun über Situationen wie diese sensibilisiert werden.
Innensenatorin fordert jubelnden Feuerwehrmann zu Gespräch auf
Am Montag äußerte sich auch Innensenatorin Iris Spranger zu dem Fall. Bei der Sitzung im Innenausschuss kündigte sie an das Gespräch mit dem Feuerwehrmann suchen zu wollen. „Mir geht es darum, sich auf Augenhöhe zu begegnen und über die Werte, für die wir gemeinsam stehen und die Normen, die wir uns gegeben haben, auszutauschen“, stellte sie klar.
Zuvor habe es Gerüchte darüber gegeben, dass Spranger dem Feuerwehrmann mit einer Strafe gedroht haben solle. „Ich glaube nicht, dass es so schlimm ist, mit mir in ein Gespräch zu gehen“, sagte sie am Montag. Das als Strafe auszulegen sei weit hergeholt.
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Der besagte Feuerwehrmann befindet sich derzeit im Urlaub. Ein Gespräch mit Spranger kann deshalb erst nach seiner Rückkehr stattfinden. Feuerwehrchef Homrighausen und die Gewerkschaft der Feuerwehr sind sich einig, dass es bei dem einem Gespräch bleiben werde.
Am Donnerstag (8. Februar) gab die Berliner Feuerwehr bekannt, dass die Prüfung zu möglichen Pflichtverletzungen als Beamter abgeschlossen sei. Es werde kein Disziplinarverfahren eingeleitet. „Die Angelegenheit ist demzufolge aus unserer Sicht erledigt“, so der Sprecher. (mit dpa)