Deutschland ist im Streik-Modus. Die vergangenen Wochen haben gezeigt: Egal, ob bei der Bahn, am Flughafen, im Einzelhandel oder in Krankenhäusern – die Beschäftigten sind bereit, ihre Arbeit niederzulegen, um Druck auf ihre Arbeitgeber auszuüben.
Das Jahr ist noch jung, doch Streiks gab es schon jede Menge. Und Schluss ist damit noch lange nicht, denn jetzt wurde die nächste Arbeitsniederlegung angekündigt. Statt an ihren Arbeitsplatz kommen dann zahlreiche Beschäftigte zu einer Demo in Berlin.
Berlin: Sie streiken am Montag
Schlechte Nachricht für alle Postbank-Kunden in Berlin. Am Montag (19. Februar) könnte es nämlich zu massiven Einschränkungen in den Filialen des Unternehmens kommen. Die Gewerkschaft Verdi ruft „jeden fünften Beschäftigten“ zur ganztägigen Arbeitsniederlegung auf, wie am Freitag (16. Februar) mitgeteilt wurde.
Bestreikt werden zu Wochenbeginn neun Berliner Postbankfilialen sowie auch der ehemalige Postbank Classic-Bereich. Grund dafür sind die bisherigen Tarifverhandlungen mit der Postbank, die Verdi nach den ersten Gesprächen als enttäuschend bezeichnet. Die Gewerkschaft fordert 15,5 Prozent mehr Gehalt, aber mindestens 600 Euro, sowie 250 Euro mehr für Azubis, bei einer Laufzeit von 12 Monaten. Außerdem sollen betriebsbedingte Kündigungen bis 2028 aufgeschlossen werden.
„Das geht so gar nicht“
Laut Verdi ist die Postbank offenbar nicht auf die Forderungen eingegangen, sondern sprach „lieber von einem weiter anhaltenden Umbau der Postbank.“ Über einen Inflationsausgleich wollte der Arbeitgeber ebenfalls nicht sprechen. „Das geht so gar nicht“, findet Verdi-Fachbereichsleiter Marcus Borck.
Es sei jetzt an der Zeit, „dass die Beschäftigten für ihre Forderungen auf die Straße gehen.“ Am Montag legen daher viele Beschäftigte ihre Arbeit nieder. Rund 200 Mitarbeiter der Postbank erwartet Verdi bei einer Streik-Kundgebung vor dem Haus der Deutschen Bank an der Otto-Suhr-Allee in Berlin. Los gehen soll es um 10.00 Uhr.
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Das bestreikte Unternehmen scheint das anders zu sehen. „Die Postbank hat im Vorfeld der angekündigten Warnstreiks alles unternommen, um die Auswirkungen auf die Kundinnen und Kunden so gering wie möglich zu halten“, erklärte ein Sprecher gegenüber BERLIN LIVE.
Verdi hofft indes auf „ein tatsächlich ernsthaftes Angebot der Arbeitgeberseite“ bei den nächsten Gesprächen. Am 26. Februar findet die zweite Tarifverhandlung zwischen der Gewerkschaft und der Postbank statt.