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Berliner Eltern mit düsteren Gedanken: „Zwischen Wut und Trauer“

Nach 52 Jahren wird einer Kita in Berlin einfach gekündigt. Eltern reagieren geschockt – und wollen kämpfen!

Berlin
© Jan Philip Welchering

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In Berlin einen Kita-Platz zu finden, ist mehr als schwierig. In zahlreichen Kindergärten fehlen Plätze oder Erzieher – und im schlimmsten Fall sogar beides. Nur wenige haben das Glück, einen Platz in direkter Nachbarschaft ohne lange Anfahrtswege zu finden.

Dieses Glück kann einem aber auch schnell wieder genommen werden. So geht es nun auch vielen Eltern in Wedding, wo eine echte Traditions-Kita nach 52 Jahren vor dem Aus steht. Doch so schnell wollen die Beteiligten nicht aufgeben!

Berliner Eltern bangen um Existenz

Bereits seit 1972 gibt es die Eltern-Initiativ-Kita in der Berliner Türkenstraße. Sie ist eine echte Institution. Doch wie wir berichteten soll im Mai plötzlich Schluss sein. Schuld ist eine grundlose Kündigung des Vermieters. Im Gespräch mit BERLIN LIVE berichtet Vorstandsmitglied Nils Jung von der dramatischen Situation.

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„Für viele Eltern war die Nachricht ein Schock. Sie hat zu ziemlich heftigen Reaktionen geführt – zwischen Wut und Trauer war alles dabei“, erklärt der 36-Jährige, dessen ältestes Kind selbst die Kita in der Nähe des Schillerparks besucht. Doch auch Existenzängste plagen die Eltern: „Bei vielen kam schnell die Frage auf, wie es beruflich weitergeht, wenn die Kinder keinen Kita-Platz mehr haben.“

Vater verzweifelt: „Keiner reagiert“

Für Vorstandsmitglied Jung und die anderen Beteiligten ist deshalb klar: Sie wollen die Schließung der Kita verhindern! Seit der Kündigung Mitte Februar ist dafür schon einiges geschehen.

Berlin
Auch die Erzieher wollen die Kita am Schillerpark erhalten. Credit: Jan Philip Welchering

„Erstmal haben wir angefangen in der Gegend nach Immobilien zu suchen. Gleichzeitig haben wir Hilfeaufrufe gestartet. Diese wurden von anderen Kitas gehört, die daraufhin angeboten haben, uns durch die Aufnahme einzelner Kinder zu unterstützen“, so der dreifache Vater gegenüber BERLIN LIVE.

Doch die Eltern wollen die Insititution in ihrem Kiez erhalten. Deshalb haben sie nun auch schon Kontakt zur Politik aufgenommen – mit Erfolg! So haben zum Beispiel die beiden Bezirksstadträte von Mitte, Christoph Keller (Die Linke) und Ephraim Gothe (SPD), einen Brief an den Eigentümer formuliert. Darin bitten sie um eine vollständige Rücknahme der Kündigung oder zumindest einen Aufschub dieser bis Ende 2025.


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„Aber darauf hat bisher leider keiner reagiert“, erzählt Jung entrüstet. So schnell lassen sich die besorgten Eltern aber nicht abwimmeln. „Unser Kampf gegen die Kündigung läuft auf allen Ebenen weiter!“, stellt er klar.