Der 1. Mai ist in Berlin ein Tag wie kein anderer. Denn in der deutschen Hauptstadt wird an wohl keinem anderen Tag so viel getrunken, getanzt und gefeiert wie am „Tag der Arbeit“. Das Zentrum der Geschehnisse rund um diesen besonderen Feiertag ist traditionell der Berliner Stadtteil Kreuzberg, wo zahlreiche Straßenfeste, Events in Parks und Open-Air-Raves stattfinden. Doch auch in vielen anderen Bezirke der Stadt heißt es an dem Tag: feiern statt arbeiten.
Neben den Partys steht noch eine andere große Sache an diesem Tag an: Denn der 1. Mai ist für viele Menschen in Berlin vor allem ein Tag des Protests. Zahlreiche Demos sind geplant. Eine von ihnen sorgt jedes Jahr für ordentlich Aufsehen und das weit über die Grenzen der Stadt hinaus.
Demos in Berlin am Tag der Arbeit
Einen besonderen Fokus legt die Polizei am „Tag der Arbeit“ auf die sogenannte „Revolutionäre 1. Mai“-Demo. Hier kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu teils heftigen Ausschreitungen zwischen Demonstrierenden und der Polizei.
Auch in diesem Jahr werden gegen 18 Uhr erneut linke und linksextreme Gruppen durch die Berliner Stadtteile Kreuzberg und Neukölln ziehen. Losgehen soll es bereits um 16.30 Uhr am Südstern.
Das ist die diesjährige Route der Revolutionären 1. Mai-Demo:
- Südstern
- Körtestraße/Lilienthalstraße
- Hasenheide
- Hermannplatz
- Karl-Marx-Straße
- Erkstraße
- Sonnenallee
- Hermannplatz
- Hasenheide
- Südstern
Am Hermannplatz in Neukölln wird es eine Zwischenkundgebung geben. Laut der Berliner Polizei sind für diese Veranstaltung 5.000 Teilnehmer angemeldet. Im vergangenen Jahr sollen nach Angaben der Veranstalter rund 20.000 mitgelaufen sein. In diesem Jahr dürfte auch der Krieg in Israel und Gaza auf den Demonstrationen thematisiert werden. Das Thema hatte die linke Szene in Berlin in den letzten Monaten gespalten.
Die Polizei rechnet mit erneuten Ausschreitungen. Nachdem es im Jahr 2021 zu 354 Festnahmen und 93 verletzten Polizisten gekommen war, gingen diese Zahlen aber seither deutlich zurück.
Weitere Demos in Berlin am 1. Mai:
Demo des Deutschen Gewerkschaftbunds (DGB): Auch diese Demo findet traditionell am 1. Mai statt. In diesem Jahr steht die Veranstaltung unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit“. Ein Bühnenprogramm und Live-Musik vor dem Roten Rathaus sollen Teil davon sein.
Wie in den Jahren zuvor wird es zu Korsos von Motorrad- und Fahrradfahrern sowie Skatern kommen, die im gesamten Stadtgebiet für erhebliche Verkehrseinschränkungen sorgen könnten. Startpunkt und Uhrzeit der Veranstaltung sind aktuell noch nicht bekannt.
Mehr News:
MyGruni Fahrrad-Demo: Seit 2018 protestieren am 1. Mai auch zahlreiche Menschen auf ihren Fahrrädern. Ihr Ziel dabei: das Villenviertel in Grunewald. Fahrradfahrer aus ganz Berlin werden dabei von der satirischen Initiative „Quartiersmanagement Grunewald“ aufgerufen, sich mit einer Sternfahrt Richtung Westen zu nähern.
Startort ist der Johannaplatz in Charlottenburg. Über die Bismarckallee, Lassenstraße, Hubertusbader Straße, Wildpfad, Griegstraße, Oberhaardter Weg, Königsallee, Douglasstraße, Bettinastraße und Fontanestraße geht es bis zum Berliner Bahnhof Grunewald. Auf der gesamten Strecke wird es auch hier zu erheblichen Beeinträchtigungen im Straßenverkehr kommen.