Es nimmt einfach kein Ende. Das Kneipensterben in Berlin geht weiter und weiter. Ständig trifft es eine neue Lokalität, die um ihr Bestehen fürchten muss. Neuestes Beispiel: eine Kultkneipe in Prenzlauer Berg im Bezirk Pankow.
Die 120-jährige Geschichte könnte schon bald ein trauriges Ende nehmen, nachdem eine Nachbarin beim Hauseigentümer geklagt hatte.
Kneipe in Berlin: Hier könnte bald für immer die Tür schließen
Für Athina Dürre und ihre Frau Sonja sind es aktuell keine einfachen Zeiten. Die Inhaberinnen der Berliner Kneipe „Höher’s Eck“ müssen um die Zukunft ihrer Lokalität fürchten. Vom Eigentümer der Räumlichkeiten wurde ihnen der Mietvertrag gekündigt. Grund dafür: die Klage einer Nachbarin.
Seit Athina und Sonja nach der Corona-Pandemie die Kneipe von Athinas Vater übernommen hatten, wäre der Geräuschpegel gestiegen, berichtet die „Bild“-Zeitung. Die Nachbarin verlangte daher Mietminderung vom Hauseigentümer. Dieser wiederum will seither die Kneipe loswerden.
Er setzt sich für den Erhalt von „Höher’s Eck“ ein
Um ihre Kultkneipe im Bezirk nicht zu verlieren, haben Nachbarn gemeinsam mit den Inhaberinnen eine Petition für den Erhalt der Lokalität gestartet. Mit Erfolg! Bislang kamen über 10.000 Unterschriften zusammen. Athina und Sonja sind zudem gesprächsbereit und wollen eine gemeinsame Lösung mit dem Eigentümer finden – stoßen dabei aber auf wenig Verhandlungs- und Kompromissbereitschaft.
Widerstand gegen die Entscheidung des Eigentümers kommt auch aus Reihen der Politik. „Die sehen die Klage, haben da keine Lust drauf und wollen die Kneipe raus haben – so oberflächlich kann man so was doch nicht abhandeln“, so Grünen-Politiker Andreas Otto (61). Er kämpft genau wie die SPD-Fraktion in Pankow für den Erhalt von „Höher’s Eck“ und anderen bedrohten Gastronomien.
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Ob alle Bemühungen am Ende von Erfolg gekrönt sein werden, unklar. Die Nachbarin erklärte: „Seitdem die Kneipe gerettet werden soll, benehmen sie sich.“ An der Klage hält sie aber weiterhin fest. Sie klage ja nur ihr Geld ein und nicht gegen die Kneipe, betonte die Frau.