Für viele Radfahrer in Berlin war diese Nachricht ein Schlag vor den behelmten Kopf. Die seit einigen Wochen amtierende Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) hatte letzte Woche zunächst zahlreiche Radwegprojekte gestoppt.
Unter dem Gesichtspunkt Autospuren und Parkplätze zu schützen, unterzog ihre Verwaltung die Projekte einer Prüfung. Nun gibt es zumindest für sechs größere Projekte grünes Licht. Diese werden nun beauftragt.
Berlin: Hier werden neue Radwege gebaut
Wie aus einer Mitteilung der Verkehrsverwaltung hervorgeht, werden drei der neuen Radwege im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg entstehen. So sollen auf der Michaelbrücke, in der Scharnweberstraße, sowie im Bereich Schlesische Straße, Köpenicker Straße, Bethaniendamm und Obere Freiarchenbrücke neue Radwege entstehen.
Weitere Projekte sollen auf der Opernroute in Charlottenburg-Wilmersdorf, in Lichtenberg auf der Route Scheffelstraße, Möllendorfstraße, S-Bahnbrücke und in Marzahn-Hellersdorf in der Gülzower-, Gutenberg- und Hellersdorfer Straße realisiert werden.
Fünf andere Projekte, die eigentlich bald in die Umsetzung gehen sollten, liegen hingegen weiter auf Eis. Darunter sind mehrere Projekte in Neukölln, die auch die Sonnenallee betroffen hätten, sowie Projekte in Schöneberg, beispielsweise auf der Blissestraße.
Berlins Verkehrssenatorin Schreiner zufrieden
Berlins Verkehrssenatorin Manja Schreiner sieht den Stopp vom Stopp als Erfolg. „Nun können wir wie versprochen liefern“, sagt die CDU-Politikerin. „Über allem und an erster Stelle steht für mich die Verkehrssicherheit. Ich möchte alle Verkehrsteilnehmer gleichermaßen mitnehmen.“
Der Berliner ADFC fühlt sich allerdings so gar nicht mitgenommen. Auf Twitter prangert er an, dass sie rund eine Stunde vor der Verkündung der Zu- und Absagen für Radwegprojekte im Gespräch mit Schreiner gewesen seien, aber keine Antworten auf ihre Fragen erhielten. „Das ist kein Dialog, kein Miteinander, sondern ein Affront“, schrieb der ADFC.
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Am Wochenende hatte sich ein breites Bündnis versammelt, um gegen den Radweg-Stopp zu protestieren. Laut Veranstalter waren 15.000 Menschen an der Demo beteiligt.