Die Fußball-Europameisterschaft ist in vollem Gange. Die deutsche Nationalmannschaft hat ihr Auftaktspiel gegen Schottland deutlich und verdient mit 5:1 gewonnen und die Fans auf der Berliner Fanmeile nach einem Scheckmoment zu Beginn des Spiels glücklich gemacht.
Was jedoch für viele Fans eine besondere Zeit der Freude ist, ist für Berlins Polizisten eine Zeit der besonderen Anspannung. Denn die Beamten sind nicht nur quasi im Dauereinsatz – sie haben auch Urlaubssperre!
EM 2024 in Berlin: Urlaubssperre
Das bestätigte Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Montag im Innenausschuss. Feuerwehr und Polizei würden durch die EM 2024 in Berlin vor hohe Anforderungen gestellt. Um diesen gerecht zu werden, gebe es daher „eine bedarfsorientierte Urlaubs- und Dienstfreisperre zur Deckung des Kräftebedarfs“. Vom 14. Juni bis zum 14. Juli gibt es für Berlins Polizisten also keinen Urlaub.
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Spranger räumt ein, dass es sich bei der Maßnahme um einen „spürbaren Einschnitt“ und eine „Mehrbelastung“ für die Einsatzkräfte handele. Als Ausgleich für die Urlaubssperre dürfen die Polizisten ihren übrig gebliebenen Urlaub bis ins nächste Jahr bis zum 21. Mai mitnehmen.
GdP übt Kritik
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert die Belastung für die Beamten. „Wir reden über eine dauerhafte Einsatzbereitschaft ohne Raum für Freizeit- und Sozialleben und scharf am Rande der gesetzlich verbrieften Ruhezeiten“, kritisiert Berlins GdP-Vorsitzender Stephan Weh. „Wenn Kräfte im Dienst um 22 Uhr erfahren, dass sie am nächsten Tag nicht freihaben, sondern bereits nach elf Stunden Ruhephase wieder antreten dürfen, nagt das massiv an der Gesundheit.“
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Polizeipräsidentin Barbara Slowik erklärte, dass dennoch nicht alle Beamten mit dieser Regelung ein Problem hätten. „Viele sind mit großer Freude dabei, die EM 2024 in Deutschland zu begleiten“, sagte sie. „Ziel ist es, die wöchentliche Höchst-Arbeitszeit von 60 Stunden möglichst nicht zu erreichen und die Ruhezeiten einzuhalten.“