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Miete in Berlin: Sozialwohnungen unterschlagen? Senat schaut genau hin

Wo sind die Sozialwohnungen mit bezahlbaren Mieten in der Europacity in Berlin? Das fragt sich auch die zuständige Senatsverwaltung.

Miete in Berlin
© IMAGO/Jürgen Ritter

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

Jeder, der in Berlin lebt, wird früher oder später seine Erfahrungen mit dem äußerst angespannten Mietmarkt machen. Im Rahmen der Wohnungssuche wird nämlich schnell klar: Es gibt viel zu wenig Wohnungen und die vorhandenen sind teils extrem teuer.

Viele Menschen können sich daher längst nicht mehr eine Bleibe in der Hauptstadt leisten. Sie sind auf Sozialwohnungen angewiesen. Und wer diese baut, wird vom Staat gefördert. In Berlin gibt es laut Mieterverein derzeit rund 78.000 gebundene Sozialmietwohnungen – weitere sollen entstehen. Doch ausgerechnet im Herzen der Hauptstadt wurden solche jetzt offenbar unterschlagen.

Miete in Berlin: Hier sollten 215 Sozialwohnungen entstehen

In Berlin fehlt es nicht nur grundsätzlich an bezahlbarem Wohnraum, sondern insbesondere auch an Sozialwohnungen. Und das liegt nicht nur daran, dass nicht genug gebaut wird.

+++ Miete in Berlin: Hunderte neue Wohnung in bester Lage – doch es gibt einen fiesen Haken +++

Wie der RBB berichtet, gibt es auch Probleme bei eigentlich schon versprochenen Sozialwohnungen. Neuestes Beispiel: Die Europacity. Dort, in der Lisa-Fittko-Straße, sollten 215 solcher Wohnungen entstehen. Bisher sind sie aber noch nicht da und ob sie noch kommen werden, ist unklar.

Das sagt der zuständige Senator

Das Unternehmen Habyt kündigte an, an besagter Adresse möblierte Mikroappartements zur Miete anbieten zu wollen. Von Sozialwohnungen, keine Rede. Und das, obwohl solche eigentlich im städtebaulichen Vertrag vereinbart wurden. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat den Eigentümer um Stellungnahme gebeten, doch vergeblich auf eine Antwort gewartet.

Stattdessen ließ Habyt die gesetzte Frist verstreichen und kündigte an, zeitnah Stellung zu nehmen. Das erklärte Christian Gaebler, Senator für Stadtentwicklung, gegenüber dem RBB und ergänzte, man werde nun eine Nachfrist setzen. Gaebler betonte außerdem, dass der Eigentümer vertragliche Verpflichtungen eingegangen sei und man davon ausgehe, dass er diese einhält.


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Sollte Habyt dies nicht tun, kündigt der Senator „rechtliche Schritte“ an. Auch der RBB bat laut der Darstellung im Bericht ohne Erfolg um Stellungnahme. Auch auf Nachfrage von BERLIN LIVE reagierte das Unternehmen nicht.