Veröffentlicht inAusgehen

RAW-Gelände in Berlin: Die Feiermeile hat eine düstere Vergangenheit

Das RAW-Gelände in Berlin ist heute eine beliebte Partymeile. Doch das war nicht immer so. Das Areal hat eine düstere Vergangenheit!

RAW-Gelände in Berlin
© imago/Schöning

Berlin: Das ist Deutschlands Hauptstadt

Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern auch die größte Stadt der Bundesrepublik. Im Jahr 2022 wohnten 3,75 Millionen Menschen hier. Die Tendenz ist steigend. Zudem kamen im gleichen Jahr rund 10 Millionen Gäste für insgesamt 26,5 Millionen Übernachtungen in die Hauptstadt.

Das RAW-Gelände in Berlin ist die angesagte Partymeile an der Warschauer Brücke in Friedrichshain-Kreuzberg. Jedes Wochenende strömen tausende Besucher auf das 8800 Quadratmeter große Gelände, um die Nacht durchzufeiern. Grund dafür sind die vielen Clubs und Bars, die hier beheimatet sind.

Am Tag ist der Ort für viele ein Kulturzentrum für interkulturelle Projekte, Ausstellungen und Märkte. Für die Berliner Polizei ist das RAW-Gelände hingegen ein Brennpunkt für Drogen, Gewalt und Kriminalität. Auch die Vergangenheit der umstrittenen Partymeile ist alles andere als rosig. In diesem Artikel erfährst du alles über die düstere Geschichte des RAW-Geländes in Berlin.

RAW-Gelände in Berlin hat eine schreckliche Vergangenheit

Seine Anfänge hat das heutige RAW-Gelände im Jahr 1867 als „Königlich Preußische Eisenbahnwerkstatt Berlin II“ gefunden. Die Königliche Ostbahn führte damals über Königsberg (Ostpreußen) bis zur russischen Grenze. 1918 wurde der sperrige Name des Areals in „Reichsbahnausbesserungswerk“ – kurz RAW – umbenannt.


Auch interessant: Clans in Berlin: Massiver Anstieg von Straftaten – Polizei legt Zahlen auf den Tisch


Während der Nazizeit war die Deutsche Reichsbahn elementarer Bestandteil von Adolf Hitlers Kriegs- und Vernichtungsmaschinerie. Im Laufe des Zweiten Weltkrieges hatte man Probleme, die Eisenbahnwaggons instand zu halten und hat deswegen Zwangsarbeiter dazu gezwungen, bis zum Umfallen zu schuften.

So wurde das Gelände zum Kulturareal

„Es ist der großen Öffentlichkeit nicht bewusst, dass hier Zwangsarbeit stattfand“, sagt Dominik Aurbach gegenüber der „taz“. Er hat sich ausgiebig mit dem Thema NS-Zwangsarbeit auf dem RAW-Gelände beschäftigt. Seine Erkenntnisse lassen sich nun in einem Schaukasten an dem RAW-Gelände nachlesen.

1967 wurde das von der DDR weiterbetriebene Ausbesserungswerk nach Franz Stenzer benannt. Der kommunistische Reichstagsabgeordnete wurde von den Nazis ermordet. Über die Jahre verlor das RAW-Gelände immer mehr an Bedeutung und wurde 1995 bis auf zwei Hallen von der Deutschen Bahn stillgelegt.


Mehr News aus Berlin:


Ab 1991 haben sich die ersten Künstler an dem Gelände angesiedelt. Heute ist der überwiegende Teil des RAW-Geländes in Berlin an Konzerthallen und Liveclubs, Galerien, Clubs und gastronomische Betriebe vermietet.