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Miete in Berlin: Leerstand in beliebtem Kiez trotz Wohnungsnot – wieso tut sich hier nichts?

Die Mieten steigen in Berlin seit Jahren sukzessive an. Dennoch kommt es gerade in gefragten Lagen immer wieder zu leeren Wohnungen.

Miete in Berlin
© IMAGO/Jürgen Ritter

Miete in Berlin: Wohnen wird immer teurer

Berlin war mal ein gutes Pflaster für günstige Mieten. Doch diese Zeiten sind längst vorbei. Seit dem Jahr 2012 haben sich die durchschnittlichen Wohnungspreise in der Hauptstadt von 6,65 Euro pro Quadratmeter auf 12,92 Euro pro Quadratmeter verdoppelt.

In Berlin zeichnet sich immer stärker eine Wohnraumkrise ab. Denn jedes Jahr ziehen viele Menschen in die Hauptstadt. Gleichzeitig werden nicht ausreichend neue Wohnungen gebaut – und wenn, dann oft im Luxussegment. Die Mieten in Berlin haben sich seit 2011 fast verdoppelt.

Während viele händeringend nach einer Bleibe suchen, arbeiten manche Eigentümer dem noch aktiv entgegen. Etwa weil sie Wohnungen als Ferienapartments zweckentfremden oder dem Markt entziehen. Besonders in den beliebten Vierteln ist das ärgerlich.

Miete in Berlin: Leerstand seit 2020

Die Graefestraße gehört zu den begehrtesten Wohnlagen in Kreuzberg. Nach ihr ist der umliegende Kiez mit prächtigen Altbauten und beschaulichen Nebenstraßen benannt. Die Mieten sind in diesem Teil von Berlin entsprechend hoch – es sei denn man hat einen alten Vertrag. Vor vier Jahren brannte es in der Hausnummer 13. Seitdem steht sie teilweise leer.

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Warum sich in dem Haus trotz Wohnungsmangel nichts tut, wollte jetzt auch die Berliner Abgeordnete Sevim Aydin (SPD) wissen. Entzieht ein Eigentümer nämlich bewusst eine Wohnung dem Markt, können die Behörden Zwangsgelder androhen. Doch dieses Mittel sieht die Senatsverwaltung hier offenbar nicht für umsetzbar.

Ein Dschungel aus Anträgen

„Für die Wohnung im 3. OG rechts wurde die Verlängerung der Leerstandsgenehmigung beantragt. Diese befindet sich in Bearbeitung“, geht aus der Antwort des Senats hervor. Zudem seien für andere Einheiten in dem Gebäude sogenannte Negativtests beantragt worden. Auch die würden noch geprüft. Solange keine Ergebnisse vorliegen, dürfen die Wohnungen leer bleiben – auch wenn die Mieten in Berlin ringsum steigen.



„Die zweckentfremdungsrechtlichen Voraussetzungen für die Festsetzung von
Zwangsgeldern waren nicht gegeben“, zieht der Senat ein Fazit der vergangenen vier Jahre. Die Mieter müssen hier also weiter auf freien Wohnraum warten. Vielleicht ergibt sich der bald: „Für die Wohnungen im 4. OG rechts und links wurde eine Wiederzuführung zu Wohnzwecken zum 01.06.2024 gefordert.“