Lange Schlangen am Eingang, volle Liegewiesen, verdreckte Umkleiden und hier und da eine Schlägerei, die Berliner Bäder haben keinen guten Ruf. Dabei ist ein Besuch im Freibad bei den hohen Temperaturen der letzten Wochen genau das richtige.
Doch jetzt gibt es ein neues Sommerbad, das nicht mit den Klischees über Berliner Bäder, die im letzten Jahr sogar in der Bundespolitik ankamen, in Verbindung gebracht werden. Bahnen ziehen in entspannter Umgebung, das ist hier noch möglich. Dieses Schwimmbad ist ein echter Geheimtipp.
Freibad in Berlin öffnet erstmals für die Öffentlichkeit
In 67 Frei- und Sommerbäder, vom Großstadtbad mitten in Kreuzberg bis hin zum Strandbad am Wannsee, können die Berliner die heißen Sommertage genießen. Vor Kurzem ist jetzt noch ein Weiteres dazugekommen. Bisher noch ein echter Geheimtipp.
Das Sportbad Britz gibt es eigentlich schon seit einigen Jahren. Doch seit seinem Bau im Jahr 1959 wird das Bad in Neukölln von Schwimmvereinen geführt. Bisher hatten nur deren Mitglieder Zutritt. Seit dem 1. Juli sind das 50-Meter Becken, das Schwimmlehrbecken und das Kinderplanschbecken jetzt auch für die Öffentlichkeit zugänglich.
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Grund für die plötzliche Öffnung des Bades ist das Auslaufen des Pachtvertrags. „Die Bäder-Betriebe haben dann mittels europaweiter Ausschreibung einen neuen Betreiber gesucht, und in der Ausschreibung war festgelegt, dass die Öffentlichkeit teilweise Zutritt haben muss. In einer Vielzahl von Verhandlungen mit den Bäder-Betrieben hat die SG Neukölln dann den Zuschlag bekommen“, erklärt Stefan Seidel, Präsident der Schwimmgemeinschaft, gegenüber der „Berliner Zeitung“.
Bahnen ziehen bei 26 Grad
Wer jetzt aber vorhat, das neu zugängliche Schwimmbad am Wochenende einmal auszuprobieren, der wird wohl enttäuscht. Die Öffnungszeiten sind Montag, Mittwoch und Freitag von 8:00 bis 10:30 Uhr, Dienstag und Donnerstag ab 6:00 Uhr. Das Sportbad Britz ist also nur etwas für Frühaufsteher.
Herumplantschen und sonnen gibt es hier nicht. In Britz ist alles auf die sportliche Betätigung ausgelegt. Die Wassertemperatur von 26 Grad ist ideal zum Bahnen ziehen. Die gleiche Temperatur gibt es auch im Sportforum Hohenschönhausen, wo die deutschen Teilnehmer für Olympia trainieren. Zum Vergleich: Im Prinzenbad in Kreuzberg liegt die Temperatur im großen Schwimmbecken gerade einmal bei 22,8 °C.
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Eine Öffnung für die Öffentlichkeit auch am Wochenende ist leider nicht in Sicht. „Am Wochenende haben wir ganz oft Wettkämpfe, wofür das Becken gebraucht wird“, erklärt Stefan Seidel. Wer also auch außerhalb der knappen Öffnungszeiten seine Bahnen ziehen will, muss also in den SG Neukölln eintreten.