Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat eine elementare Aufgabe: Informationen aus dem Ausland sammeln und auswerten, um die Bundesrepublik vor Angriffen zu schützen. In Zeiten, in denen gleich zwei dramatische Kriege toben, also eine mehr als relevante Arbeit.
Doch die ist im Moment gar nicht so einfach, wie ein Mitarbeiter erklärt. Denn die Berliner Agenten kommen mächtig ins Schwitzen.
Berlin: Agenten wenden sich an die Presse
Grund ist aber nicht etwa ein Hackerangriff, der die IT lahmlegt, oder eine Unterwanderung durch ausländische Agenten, sondern ist in dem Fall wörtlich zu nehmen. In der Zentrale des BNDs in Berlin-Mitte ist es zu heiß. Für die Mitarbeitenden wird es dank Temperaturen von bis zu 33 Grad „schwierig, sich zu konzentrieren“, beichtet einer von ihnen gegenüber der „BZ“.
Der Bürokomplex in der Chausseestraße hat ganze 200.000 Quadratmeter. Darin befinden sich 3500 Räume für etwa 4000 Mitarbeitende. Doch obwohl die Gebäude erst 2016 fertig gestellt wurden, haben sie keine Klimaanlage.
Die Hitze im Inneren wird aber noch durch einen weiteren Faktor begünstigt.
Ventilatoren gegen die Hitze
Die Bauten sind mit einer speziellen Fassade aus Metall ummantelt. „Das ist hier wie in einer Hitzebox, und die Fenster wirken wie Brennglas“, erklärt ein BND-Mitarbeiter gegenüber der „BZ“.
Einzige Möglichkeit, um sich bei den hochsommerlichen Temperaturen in Berlin abzukühlen, seien Ventilatoren. Immerhin: Davon gibt es laut Informationen des Blatts 3500 – also für jeden Raum einen. Zudem wird kostenloses Wasser für die Agenten bereitgestellt.
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Doch wie kann es sein, dass bei einem so hoch modernen Komplex eine Klimaanlage vergessen wurde?
Laut Christiane Worring, Sprecherin der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, die für den Bau des Komplexes verantwortlich war, wurde in der Planungsphase „eine thermische Gebäudesimulation zum sommerlichen Überhitzungsschutz für die Büroräume durchgeführt. Entsprechend den damaligen Anforderungen und Richtlinien war eine Klimatisierung dieser Räume nicht erforderlich.“
Den Agenten bleibt jetzt nichts anderes übrig als die Hitze auszuhalten und eine Beschwerde beim Betriebsrat einzureichen. Nach BZ-Informationen sind gerade letzterem auch schon „massenweise“ Agenten nachgekommen. Bleibt im Sinne der Sicherheit zu hoffen, dass sich das Wetter bald abkühlt.