Pünktlich zur Sommerferienzeit ist der Sommer nun endgültig in Berlin angekommen. An vielen Tagen ist es sogar richtig heiß. Temperaturen von über 30 Grad sind nicht nur Grund zur Freude, sondern machen den Berlinern in der Enge der Großstadt auch ganz schön zu schaffen.
Doch während einige Hauptstadtbewohner den Luxus haben, im klimatisierten Büro zu sitzen, Abkühlung im Freibad zu finden oder an den See fahren zu können, ist die Hitze für viele Menschen eine echte Belastung. Besonders für Obdachlose kann es lebensbedrohlich werden.
Berlin: Wenn Hitze zur Lebensgefahr wird
Sonne satt und 30 Grad im Schatten, für die einen das Paradies, für die anderen der blanke Horror. Vor allem die vielen wohnungslosen Menschen in Berlin leiden unter der Hitze der letzten Tage. Da ist es besonders wichtig, Zivilcourage zu zeigen, aufmerksam zu sein und Hilfe anzubieten. Dazu ruft die Berliner Stadtmission dieser Tage immer wieder auf. Seit 1877 hilft die Organisation Menschen in Notlagen.
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Sie rät, die Menschen freundlich anzusprechen, um zu sehen, ob es ihnen gutgeht. Auch eine Flasche Wasser dabei zu haben, wäre eine gute Idee. „Sitzt die Person in der knallen Sonne, können Sie ihr vorschlagen, sich in den Schatten zu setzen“, erklärt Karen Holziger von der Stadtmission gegenüber BERLIN LIVE. Ist eine Notlage erkennbar, und die Person zum Beispiel nicht ansprechbar, sollte in jedem Fall der Rettungsdienst alarmiert werden!
Berliner Stadtmission appelliert – „Es braucht mehr Orte“
Auch die Berliner Stadtmission setzt sich in den Sommermonaten aktiv für obdachlose Menschen ein und ist nun den zweiten Sommer in Folge zwischen dem 1. Juni und dem 31. August mit dem Hitzebus in Berlin unterwegs. Immer mittwochs bis sonntags von 13 bis 18 Uhr fährt der Bus, der im Winter als Kältebus agiert, dann durch die Straßen Berlins, um auf der Straße lebenden Menschen zu helfen.
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Der Bus bietet nicht nur Schutz vor der drückenden Hitze, sondern versorgt die Menschen auch mit gekühlten Lebensmitteln, Wasser, Kleidung und Sonnencreme, um sie vor hitzebedingten Gesundheitsgefahren zu schützen. „Wir verteilen Kühlpakete, in denen u.a. eine Handspraydose mit Wasser und ein eiskaltes Kühlpad und ein elektrolythaushaltsausgleichendes Getränk sind“, fügt Holziger hinzu.
Zwar kann der Bus unter der gleichen Nummer wie der Kältebus gerufen werden (030-690333 690), es habe sich aber herausgestellt, „dass es günstiger ist, dass wir dorthin fahren, wo wir wissen, dass sich Menschen tagsüber aufhalten“, so Holziger. Hinweise zu den Aufenthaltsorten von Wohnungslosen können Berliner der Stadtmission über ein Formular auf ihrer Website mitteilen.
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Holziger stellt aber auch heraus, dass es noch einiges zu tun gibt. „Es braucht mehr Orte, an denen die Menschen länger und auch tagsüber bleiben können“, erklärt sie BERLIN LIVE In den rund um die Uhr geöffneten Unterkünften müsse es außerdem mehr sozialarbeiterische Unterstützung geben.