Das Berlin Dungeon macht seinem Namen alle Ehre – denn wo könnte man sich in der Hauptstadt besser gruseln? Kurz vor Halloween wird es sogar nochmal besonders schaurig: Das Theater verwandelt sich in eine mysteriöse Nervenheilanstalt.
Besucher bekommen neben fragwürdigen Behandlungsmethoden und angsteinflößendem Klinikpersonal auch so manchen Patienten zu Gesicht – dabei werden alle Rollen von professionellen Schauspielern verkörpert. Wie es nach den Shows hinter den Kulissen abläuft? BERLIN LIVE kennt die Einzelheiten.
Berlin Dungeon: Herausforderung für jeden Darsteller
Bereits nach wenigen Sekunden ist kaum zu übersehen, dass die Darsteller komplett in ihrer Rolle aufgehen. Die gesamte Gestik und Mimik wirkt teils furchterregend, teils aber auch sehr realitätsnah. Zum einen ist diese Kunst einer Ausbildung auf der Schauspielschule geschuldet, doch die Profis bilden sich auch in ihrer Freizeit weiter.
Neben Filme gucken, komme offenbar auch „Menschen beobachten, die vielleicht Symptome aufweisen“ in Betracht – wie Schauspielerin Mascha Stummer gegenüber BERLIN LIVE verriet. Bei den emotionalen Szenen versuche die 31-Jährige, an ihre Liebsten zu denken. „Der Raum und das Umfeld machen aber auch sehr viel mit einem“, gestand die Theaterpädagogin.
Berlin Dungeon: Schauspielerin gibt Einblick hinter die Kulissen
Oftmals kommen im Berlin Dungeon Hofnarr, Hexe und Co. zum Vorschein – zum Halloween-Special sieht das jedoch anders aus. „Jetzt kommen wir aber auch in Berührung mit mentalen Krankheiten, das ist nochmal etwas anderes“, stellte Stummer klar. Um sich nach Feierabend von der Rolle zu verabschieden, genieße die gebürtige Russin vor allem die 15 Minuten in der Garderobe – inklusive ausgiebigem Abschmink-Ritual.
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Die „gespielte Persönlichkeit“ abzulegen, ist ohnehin ein wichtiger Punkt. Und dafür gibt es hinter den Kulissen ganz unterschiedliche Techniken. „Zum Beispiel bevorzugen es einige auch, dass man einen kleinen Absatz herunterspringt und somit die Rolle hinter sich lässt und wieder das eigene Ich ist“, verriet Stummer.
Dungeon-Darstellerin: „Kommt man irgendwann nicht mehr raus“
„Ich glaube, wenn man acht Stunden lang die gleiche Rolle spielt, dann kommt man da auch irgendwann nicht mehr raus“, vermutete die Schauspielerin. Nicht ohne Grund werde deshalb im Berlin Dungeon alle paar Stunden durchgetauscht, sodass man vier bis fünf Rollen täglich verkörpert. Und dadurch hat auch der Besucher Vorteile – immerhin steuert jeder Darsteller seiner Rolle noch einen eigenen Style hinzu, der die Shows immer wieder aufs Neue auffrischt.