Die Frage, ob Schulen im Berliner Bezirk Neukölln einen Wachschutz brauchen, ist seit langem umstritten. Nach einem Messerangriff an einer Neuköllner Schule im Mai, bei dem zwei Mädchen schwer verletzt wurden, wurde die Debatte erneut angefacht. Die Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) nannte den Angriff einen unglücklichen Einzelfall und sprach sich gegen einen Wachschutz an den Schulen aus.
Die Eltern der Kinder hingegen forderten einen ständigen Wachschutz an den Schulen, um die Sicherheit der Schüler zu gewährleisten. Jetzt hat das Neuköllner Bezirksamt den Wachschutz an zwölf Schulen, die als besonders schutzbedürftig gelten, gestrichen. Die Eltern sind entsetzt.
Neukölln: DARUM wird der Wachschutz jetzt plötzlich gestrichen
Grund für die Veränderung seien laut einem Bericht des „Tagesspiegels“ drastische Einsparungen, die Neukölln vornehmen müsse. Das Bezirksamt meldet, dass insgesamt 22,8 Millionen Euro pro Jahr fehlen würden.
Die Bildungsstadträtin Karin Korte (SPD) bedauere, dass der Wachschutz aufgrund von finanziellen Gründen nicht fortgesetzt werden könne. Sie könne das Entsetzen bei den Schulleitungen verstehen. Der Bezirk Neukölln wolle jetzt andere Sicherheitsmaßnahmen an den Schulen prüfen.
Das wollen die Eltern jetzt unternehmen
Die Entscheidung stößt nicht nur bei den Schulleitungen auf heftige Kritik, sondern auch bei den Eltern der Kinder. Sie befürchten, dass die Sicherheit und die Qualität der Bildung unter den Änderungen leiden könnten.
Die Eltern der Schüler haben bereits Proteste angekündigt. Sie fordern, dass der Senat mehr Geld für die Bezirke bereitstellt und die Schulen individuell über den Bedarf an Wachschutz entscheiden können sollen.
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Ursprünglich wurde der Wachschutz nach einem Brandbrief über die Zustände an der Rütli-Schule in Neukölln vom früheren Neuköllner Bürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) eingeführt.